Das Mukoviszidose-Krankheitsbild ist bei jeder Patientin und bei jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt. Der Verlauf der chronischen Erkrankung ist individuell. Der gestörte Salz- und Flüssigkeitshaushalt, der zu zähen, klebrigen Sekreten in den Organen führt, kann sich grundsätzlich auf viele Köperteile auswirken. Häufig betrifft die Krankheit Lunge, Darm, Bauchspeicheldrüse und Schweißdrüsen, aber auch bei Niere, Leber, Galle und den Geschlechtsdrüsen können Mukoviszidose-Symptome auftreten. Der Sekretstau hindert die Organe daran, ihre Funktionen zu erfüllen, z. B. den Transport von Stoffwechselprodukten oder die Bekämpfung von Krankheitserregern. Langfristig kommt es zu bleibenden Organschädigungen.
Symptome beim Baby
Ein Anzeichen für Mukovizidose beim Baby kann ein verspäteter erster Stuhlgang sein. Weil das sogenannte Kindspech (Mekonium), welches das Kind schon vor der Geburt gebildet hat, zäh ist, fällt ihm die Darmentleerung schwerer. Bei bis zu 15 Prozent der Mukoviszidose bei Babys kommt es zum Darmverschluss (Mekoniumileus). Symptome beim Baby und bei älteren Säuglingen sind zudem Verdauungsstörungen, übelriechender Stuhl, eine verringerte Gewichtszunahme und ein verlangsamtes Wachstum. Auch bei diesen befällt die Krankheit die Lunge und kann Husten, Atemwegsinfekte und Lungenentzündungen verursachen.
Symptome beim Kind
Mukoviszidose bei Kindern äußert sich häufig in Bauchschmerzen und Durchfällen. Es kommt zu Unterernährung und Wachstumsstörungen, obwohl sie genug essen und trinken. Auch Verstopfung kann – wenn auch seltener – Anzeichen der Mukoviszidose bei Kindern sein. Bei den meisten Erkrankten hingegen macht sich die CF an den Atemwegen bemerkbar. Die Kinder können den zähen Schleim schlecht abhusten. Er bildet damit einen Nährboden für Krankheitserreger, weshalb es häufig zu Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen kommt. Weitere Cystische Fibrose Symptome bei Kindern sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen und ein auffällig salziger Schweiß.
Typische Mukoviszidose-Symptome der Atemwege
Junge wie auch ältere Patient*innen mit Zystischer Fibrose leiden vermehrt unter wiederkehrenden Infekten der Atemwege, Reizhusten mit Auswurf, chronischer Bronchitis, Lungenentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) oder Nasenpolypen mit behinderter Atmung. Die häufigen Infektionen können mit der Zeit das Lungengewebe zerstören, zur Lungenschwäche (Lungeninsuffizienz) führen und Atemnot (ähnlich dem Asthma) auslösen. Zu ernstzunehmenden Notfällen bei CF-Patienten und -Patientinnen zählen der Lungenteilkollaps (Atelektase) aufgrund der sekretbedingten Verstopfung der Atemwege sowie der Lungenriss (Pneumothorax), bei dem die stark vergrößerte Lungenblase platzt und die betroffene Lungenseite zusammenfällt. Beim Bluthusten (Hämoptyse) sind Gefäße in der Bronchialschleimhaut geschädigt, so dass dem Auswurf Blut beigemischt ist. Beim Blutsturz (Hämoptoe) husten Betroffene reines Blut ab.
Gestörte Verdauung bei CF-Patienten und -Patientinnen
Zähe oder auch fehlende Sekrete der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der Leber, Galle und im Darm sind bei der Zystischen Fibrose Ursache zahlreicher Verdauungsstörungen. So werden nicht genügend verdauungsfördernde Stoffe von der Bauchspeicheldrüse ausgeschieden (exokrine Pankreasinsuffizienz). Fette können nicht mehr richtig vom Körper aufgenommen werden. Auch die Insulinproduktion, die den Zuckerhaushalt im Organismus reguliert, wird beeinträchtigt.
Zu typischen Symptomen bei Mukoviszidose beim Kind zählen im Bereich des Magen-Darm-Traktes Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und fettige, voluminöse Stühle. Untergewicht, Vitaminmangel (insbesondere an den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K) und eine verzögerte körperliche Entwicklung sind die Folge. Auch Erwachsene mit „Muko“ leiden häufig unter Blähungen, Bauchschmerzen, fettigem Stuhl und Durchfall, dazu unter Sodbrennen und Magengeschwüren. Bei bis zu einem Drittel der Erkrankten entwickelt sich im Laufe des Lebens eine Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus). Patient*innen mit der CF-Krankheit haben auch öfter als gesunde Menschen einen Mastdarm-Vorfall (Rektum-Prolaps), bei dem der Enddarm aus dem After hervortritt. Ein möglicher Darmverschluss (Ileus) muss sofort notärztlich behandelt werden.
Weil bei Cystischer Fibrose die Gallenflüssigkeit zäher als gewöhnlich ist, drohen Gallenstau, Entzündungen der Gallenblase und die Bildung von Gallensteinen. Weiter kann es zur Einlagerung von Fett in die Leber kommen (Hapatomegalie), zu Leberentzündungen sowie zur Zerstörung des Lebergewebes (Schrumpfleber, med. Leberzirrhose). Zu möglichen Mukoviszidose-Anzeichen zählen hier Müdigkeit und abnehmende Leistungsfähigkeit, Appetitlosigkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl sowie die Gelbsucht (Ikterus), die sich wiederum häufig durch eine gelblich gefärbte Haut und Bindehaut der Augen äußert.
CF-Krankheit und Fruchtbarkeit
Frauen mit der Krankheit Mukoviszidose können grundsätzlich schwanger werden und ein Kind austragen. Allerdings ist die Fruchtbarkeit vermindert, da durch die Zystische Fibrose der Schleim im Gebärmutterhals dickflüssiger ist und Samenzellen schwerer zur Eizelle gelangen können. Bei Männern werden die Samenleiter häufig durch zähes Sekret verstopft, das die befruchtungsfähigen Spermien am Fortkommen behindert.
Zystische Fibrose und Schweißdrüsen
Menschen mit CF haben einen gestörten Salzhaushalt. Sie verlieren viel Salz und Mineralstoffe über den Schweiß, der aus diesem Grund außergewöhnlich salzig ist. Diese Symptome äußern sich als Kopfschmerzen, Schwindel, starker Durst oder Muskelkrämpfe. Insbesondere nach körperlichen Anstrengungen und bei Fieber fühlen sich die Patient*innen besonders geschwächt. Der erhöhte Salzgehalt im Schweiß ist auch ein wichtiges Mukoviszidose-Anzeichen, das zur Diagnosestellung herangezogen wird. So wird nach der Geburt der sogenannte Schweißtest beim Baby als Teil des Neugeborenenscreenings auf Mukoviszidose durchgeführt.