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Vertraute Pflege

Ein neues Umfeld mit alten Bekannten

Lars und Mahmoud draußen auf einem Weg jeweils im Rollstuhl sich lachend anschauen

Lars (45) hat eine neuronale Muskelatrophie, Mahmoud (28) lebt nach einem Badeunfall im Rollstuhl. Beide kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit im Haus Bonitas in Rahden – einer Wohngemeinschaft für junge pflegebedürftige Erwachsene. Heute leben sie im Haus Ole in Minden, einer weiteren WG für junge Menschen mit Pflegebedarf. Beide gehören zum Pflegedienst Bonitas im Mühlenkreis. Der Umzug verlief dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Teams reibungslos. „Den ganzen Papierkram haben die Leitungen in Rahden und hier direkt miteinander geklärt“, sagt Mahmoud.

Der Schritt war für beide bedeutsam. „Ich war acht Jahre in Rahden“, erzählt Lars. „Und als ich gehört habe, dass in Minden eine neue WG eröffnet, war klar: Das Konzept passt zu mir.“ Auch Mahmoud entschied sich bewusst für das Haus Ole: „Nach meinem Unfall war ich erst in Hamburg, aber meine Verwandten leben alle hier in Minden.“
Dass Pflegedienstleitung Denise Berg bereits aus Rahden bekannt war, gab zusätzlich Sicherheit. „Die war dort schon auf meiner Etage – immer nett. Und wenn sie mal klar sprechen muss, dann tut sie das auch“, sagt Mahmoud lachend. Auch das Team hat die beiden schnell ins Herz geschlossen. „Ich hätte mir wirklich keine besseren Bewohner für den Start vorstellen können“, sagt Denise Berg. „Die beiden sind echte Charmeure – sie wissen ganz genau, wie sie uns um den Finger wickeln können.“
Der Einstieg im neuen Zuhause verlief entspannt. „Das Haus ist schön, klein, familiär“, sagt Mahmoud. „Man verbringt hier viel Zeit miteinander. Und die Leute hier sind alle aktiv – man bleibt auch mal bis Mitternacht zusammen, das macht richtig Spaß.“ Dass Lars ebenfalls eingezogen ist, erleichterte die Eingewöhnung zusätzlich: „Ich war echt froh, als er da war. Wenn man jemanden schon kennt, ist alles leichter.“

Lars und Mahmoud gestalten ihren Alltag aktiv – und vor allem gemeinsam. „Wir hören gerne Musik – am liebsten Techno – und fahren oft zusammen raus, je nach Wetter. Da läuft dann Musik, manchmal gibt’s auch ein Getränk“, erzählt Lars. Mahmoud studiert BWL im Fernstudium, ist viel unterwegs, trifft Freunde, besucht die Stadt oder die Weser.

Dass sie in einer WG für junge Menschen leben, ist für beide zentral. „Für mich ist es wichtig, dass die Leute ungefähr im selben Alter sind. Dann kann man auch wirklich was zusammen machen“, sagt Lars. Mahmoud ergänzt: „Ich kann mir ein klassisches Altenheim gar nicht vorstellen. Das hier ist ein Übergang – mit dem Ziel, irgendwann wieder allein zu leben. Aber hier können wir einfach mehr machen.“

„Die beiden bringen viel Erfahrung mit und kennen das WG-Leben bereits sehr gut“, sagt Bereichsleitung Ruslan Milidi. „Das ist ein echter Gewinn – auch für andere Bewohner*innen, die dazukommen. Es entsteht von Anfang an eine gute Dynamik.“ Ihre Pläne zeigen, wie aktiv Leben in der Pflege sein kann: Lars freut sich auf eine 80er/90er-Veranstaltung auf der Kanzlersweide – „das wird dann von vielen Pflegekräften begleitet“. Mahmoud war schon in Dubai und Afrika, hat in diesem Jahr aber auf eine Reise verzichtet: „Sonst wäre ich jetzt auf Mallorca.“