Wir als DEUTSCHEFACHPFLEGE möchten natürlich unseren Beitrag leisten. Deswegen haben wir zwei tolle Organisationen ausgewählt, denen wir spenden werden – insgesamt 40.000 €.
Unser CEO Daniel Klein erklärt: „Beide Organisationen helfen Familien und Kindern. Das SOS Kinderdorf hat in Polen ein Kinderdorf gebaut, um Kinder aus der Ukraine zu evakuieren und ihnen eine Unterkunft zu bieten. Die Organisation Worldvision unterstützt Aufnahmezentren, stellt Nothilfepakete zusammen und kümmert sich insbesondere auch um den Zugang zu psychosozialer Betreuung und psychologischer Hilfe von Kindern und ihren Familien in den Aufnahmezentren.“
Wie wir alle wissen, gehören zur DEUTSCHENFACHPFLEGE zahlreiche Gesellschaften in ganz Deutschland. Wir sind besonders stolz, dass so viele Standorte sich unabhängig voneinander engagiert haben, um den Menschen zu helfen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Was wir im Folgenden zeigen, kann da natürlich nur eine kleine Auswahl all der tollen Projekte sein, die unsere Mitarbeiter*innen initiiert haben – ein Fenster sozusagen in die Welt der Ukraine-Hilfe der DEUTSCHENFACHPFLEGE.
AKB
Wohnraum für ukrainische Frauen & Kinder
Beim Team der AKB Elke Dodenhoff konnte man mit der Unterstützung der Kolleg*innen eine Wohnung zur Verfügung stellen, in der jetzt eine Mutter mit ihrem zweijährigen Kind und eine schwangere Frau untergebracht sind. Beide kamen ohne jeglichen Besitz nach Deutschland und sind jetzt mit allem versorgt, was sie aktuell benötigen.
Haus Bonitas (Belm)
Unsere Kollegen*innen aus dem »Haus Bonitas« in Belm haben unter anderem Verbandsmaterial und Lebensmitteln gesammelt und an Ehrenamtliche, die für die Ukraine sammeln, gespendet.
Pflegedienst Bonitas (Detmold)
Die Mitarbeiter*innen des Pflegedienstes »Bonitas« in Detmold haben ebenfalls tatkräftig für die Ukraine gesammelt. Unter den Sachspenden befanden sich unter anderem Konserven, Babynahrung und Hygieneartikel, die dringend von den Menschen im Kriegsgebiet benötigt werden.
Kinderhaus Lummerland (Dortmund)
Im »Kinderhaus Lummerland«, der Intensivpflege-Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Dortmund, haben die Kolleg*innen aus dem Nachtdienst diverse Hygiene- und Nahrungsmittel für die Kleinsten dieser Krise zusammengetragen. Die Spenden wurden bei der Sammelstelle abgegeben und von dort an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren.
Jasper Intensivpflege (Herford)
Die Kolleg*innen des Intensivpflegedienstes »Jasper« in Herford haben haltbare Nahrungsmittel, Kleidung und Gehhilfen für die Hilfsaktion bereitgestellt. Vollgeladen ging es dann zur zentralen Sammelstelle, von wo aus die Sachspenden dann weiter in das Krisengebiet transportiert werden.
Titus Intensivpflege (Detmold)
Neben dem Bedarf an Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln werden auch medizinische und pflegerische Artikel benötigt. Unser Team vom »Haus Benedikt« der Titus Intensivpflege in Detmold hat deshalb Alltagshilfen wie Rollatoren und Rollstühle sowie weitere pflegerische Utensilien bereitgestellt.
Titus Intensivpflege (Ibbenbüren)
Auch die Kolleg*innen vom »Haus Titus«, der Intensivpflege-WG in Ibbenbüren, haben viel Engagement gezeigt und eifrig für die Spendenaktion gesammelt, um den Menschen in der Not zu helfen.
Karlsson e.V. (Herford)
Seit 2005 unterstützt der Karlsson e. V. sozial benachteiligte Kinder im Raum Bielefeld und Herford. Nicht immer muss das mit Geld sein. Kleidung, Nachhilfe oder Ausflüge gehören vor allem zur Förderung. Dank des Hauptsponsors, der Bonitas Pflegegruppe, fallen dabei keine Verwaltungskosten an, sodass jeder Euro den Kindern direkt zur Verfügung steht.
Unsere Kolleg*innen vom »Karlsson e. V.«, dem Verein, der sich für mehr Chancengleichheit von Kindern einsetzt, haben mehrere Kartons mit Spielzeug gesammelt, die für die Kinder in den Notunterkünften bestimmt waren.
Jedes einzelne Engagement in unserer Pflegegruppe ist wichtig. Deshalb möchten wir auch so viele wie möglich auf dieser Seite sichtbar machen. Stellvertretend für den Einsatz all unserer Mitarbeiter*innen geben wir hier einen etwas ausführlicheren Einblick in einige Initiativen.
Aneta
Die Sache mit dem Helfer-Gen
Aneta arbeitet seit 1,5 Jahren in der Rechtsabteilung der Bonitas Pflegegruppe. Sie hat zwei Kinder – von Langeweile kann man da sicher nicht sprechen. Aber Aneta ist ein Mensch, der anpackt. Sie will unbedingt helfen. Und das tut sie seit der ersten Woche nach Kriegsbeginn in der Ukraine. In ihrer Privatzeit, aber mit Unterstützung von Bonitas. Denn von hier aus steuert sie alles, hier kann sie Lagerflächen nutzen.
Alles fing ganz klein an, mit einer ersten Idee. Und einem Zeitraum zwischen 9 und 10 Uhr, den Aneta im Bonitas-Lager anzutreffen war. Hier hat sie begonnen, Sachspenden für Menschen zu sammeln, die vom Ukraine-Krieg betroffen sind – vor Ort oder auch hier in Deutschland. „Ich bin sehr dankbar, dass mein Abteilungsleiter Tim mir das ermöglicht hat. Denn in dieser Zeit musste er ja auf mich verzichten“, so die emsige Helferin. Mittlerweile kommt Aneta kaum noch zur Ruhe, manchmal ist sie bis 22 Uhr unterwegs. So vieles ist zu organisieren und vernetzen. Allein ist Aneta dabei aber nicht. Viele Menschen haben ihre Unterstützung angeboten oder ihr direkt unter die Arme gegriffen: Beim Tragen, bei Transportfahrten und bei vielem mehr. Innerhalb und außerhalb der Bonitas Pflegegruppe. Genauso viele Menschen haben gespendet: Fahrräder, Spiegel, Föhne, Tassen, Malblöcke, Stifte und Lehrmaterial für Kinder – alles Dinge, die die Geflüchteten hier dringend benötigen, aber an die man vielleicht nicht im ersten Moment denkt. Ganze Bonitas-Abteilungen haben gemeinsam eingekauft und Aneta die Spenden gebracht. Lebensmittel, Medikamente und anderes für diejenigen, die noch in der Ukraine leben. Oder z. B. Bullis zur Verfügung gestellt, damit die Spenden zu den Partner-Organisationen transportiert werden konnten, die sie wiederum an die ukrainische Grenze gebracht haben.
Sie selbst hat so viel von ihrem Hausstand weggegeben, dass sie bald nachrüsten muss: „Ich habe kaum noch Töpfe zuhause.“
Anetas Netzwerk ist schnell gewachsen. Sie steht in Kontakt mit einer Ärztin im Mathilden-Krankenhaus, die ukrainisch spricht – und mittlerweile übersetzend unterstützt. „Die Sprachbarriere wird stark unterschätzt“, erklärt Aneta. Sie ist zwar Polin und kann sich durch die sprachliche Nähe zum Ukrainischen einigermaßen verständigen.
Sprachkundige Hilfe ist aber besonders bei bürokratischen Angelegenheiten essenziell. Denn auch darum kümmert sie sich: Kontoeröffnungen, Schulanmeldungen und und und. Der Karlsson e. V. konnte bei derartigen Behördenkontakten unterstützen, weil er darin natürlich Erfahrung hat. Aber auch Spielzeug und reichlich Kleidung gab es von dem Verein für mehr Chancengleichheit von Kindern aus der Region.
In Zusammenarbeit mit der PflegeLeicht-Akademie wird gerade ein Deutschkurs für Pfleger*innen oder diejenigen, die es hier noch werden möchten, organisiert. Zwei Anmeldungen gibt es bereits. Auch hier ist der Kontakt zum Mathilden-Krankenhaus wichtig. Räumlichkeiten dort dienen als sichere und vertrauenserweckende Treffpunkte. „Wir wollen den Menschen natürlich zeigen, dass das alles hochoffiziell ist und bei uns niemand etwas Dubioses unterschreibt“, erklärt Aneta.
Zurzeit ist sie mit 14 ukrainischen Familien im Austausch, die nach Herford gekommen sind. Meistens handelt es sich um Frauen mit ihren Kindern. Einige davon planen ihre Zukunft in Deutschland, andere möchten so schnell, es geht, wieder zurück in die Heimat. So oder so möchte Aneta ihnen die Zeit bei uns so angenehm wie möglich machen. Und dazu gehört auch ein bisschen Ausgelassenheit. Deswegen wird gerade ein Picknick-Fest am Bismarck-Turm geplant.
AKIP
Dirks Spendentransport nach Trzebnica
Über einen privaten Kontakt erfuhr Dirk das erste Mal von einer Spendenfahrt von Deutschland nach Polen, in die Stadt Trzebnica bei Breslau. Hier kommt aktuell eine Vielzahl an Flüchlingen aus der Ukraine an. Die Kleinstadt benötigte daher verschiedenste Hilfsmittel. Darunter auch medizinische Utensilien, welche die AKIP Ambulante Kranken- und Intensivpflege GmbH in großen Mengen zur Verfügung hatte. Dirk , der als Pflegedienstleiter bei der AKIP beschäftigt ist, teilte die Möglichkeit des Spendentransports in einer internen Chat-Gruppe mit allen Leitungskräften und innerhalb einer Woche konnte man gemeinsam mit Dirks Kontakt eine Fahrt nach Trzebnica organisieren. Neben medizinischen Hilfsmitteln brachten einige Kolleg*innen der AKIP auch noch andere Hilfsgüter wie Tierfutter aus dem privaten Vorräten mit, um die Flüchtlinge in Trzebnica zu unterstützen. Dort wird gemeinsam mit dem Roten Kreuz und der Landrätin vor Ort auch der Weitertransport der Spenden in die Ukraine organisiert.
BIPG
Spendentransporte durch das Team der bipG (Saarland)
Auch die Mitarbeiter*innen der bipG im Saarland beteiligten sich, um der Ukraine zu helfen.
Über private Kontakte unserer Mitarbeiterin Vanessa wurden Spenden gesammelt, welche in mehrere Kleinbusse verladen werden konnten. Die Mitarbeiter*innen fuhren in mehreren Fahrten über die polnische Grenze in die Ukraine. Vor Ort wurden die Spenden überreicht und mehrere Flüchtlinge konnten auf der Rückfahrt ebenfalls mitreisen. Insgesamt wurden so bisher 37 Frauen und Kinder ins Saarland mitgenommen.
Dank der Unterstützung eines örtlichen Bürgermeisters konnten die Flüchtlinge direkt im Zielort untergebracht werden. Zuvor waren bereits verschiedene Wohnungen hergerichtet worden.
Telefonate bei Nacht
Und wie schnell ein Verein wachsen kann
Beide haben sofort reagiert, als der Krieg begann. Unabhängig voneinander, mit ganz unterschiedlichen Ansätzen.
Marcus gründet eine private Initiative, nach 48 Stunden schon 100 Teilnehmer*innen groß. Bald wird die Initiative zum Verein „be-Ukraine“. Katja ruft währenddessen zu Sachspenden innerhalb der Bonitas Pflegegruppe auf.
In der Mitte finden sie zusammen, privates Engagement kombiniert mit beruflichem Know-how und den Ressourcen der Bonitas Pflegegruppe.
Mittlerweile arbeiten die zwei Bereichsleitungen nämlich gemeinsam in Sachen Ukraine-Hilfe, jeden Tag, wenn nötig bis spät in die Nacht. Und das kommt ganz schön häufig vor. „Siehst du schon unsere Augenränder?“, lacht Katja. Wobei das wohl gar kein Scherz sein sollte.
Die Telefonate bei Nacht ziehen sich durch ihr Engagement wie ein roter Faden. Genau so hat die Zusammenarbeit von Katja und Marcus auch angefangen. Mit einem sehr langen Brainstorming-Telefonat – eben bis spät in die Nacht.
Learning by Doing ist hier die Devise. Was als mehr oder weniger unstrukturierte Ad-hoc-Hilfe begann, wird jetzt immer systematischer. „Du kannst nicht einfach einen 40-Tonner in die Ukraine schicken. Das ist ein potentielles Angriffsziel“, erklärt Marcus. Er ist an die ukrainische Grenze gefahren, um zu verstehen, wie dort gearbeitet wird – und die Arbeit des Vereins darauf abzustimmen und Prozesse zu optimieren, damit auch die Helfer*innen an der ukrainischen Grenze davon profitieren. Bei seinem Einsatz hat Marcus viel gelernt. „Korruption und Menschenhandel sind dort an der Tagesordnung“, berichtet er. Menschen werden um ihr Erspartes gebracht im Glauben, sie würden das Land verlassen können. Als Marcus an der Grenze war, hat er dann auch gleich gehandelt und eine Mutter mit ihrem Kind mit nach Deutschland genommen.
Mit jedem Tag wächst die Erfahrung. Sie bedeutet aber auch, das Leid anderer auszuhalten oder an bürokratische Grenzen zu stoßen.
Der Verein finanziert sich ausschließlich über Sach- und Geld-Spenden. „Wir haben nur 2 % Buchhaltungskosten, der Rest geht direkt in die Hilfe“, so das Team. „Wir haben schon Waren im Wert von Millionen verschickt. Unser Kontostand liegt derzeit bei 100.000 €.“ Eine Vielzahl an Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen spendet. Zum Beispiel hat eine Apotheke Medikamente im Wert von 1.000 € gestiftet. Eine Arztpraxis hat ihr komplettes Inventar abgegeben und sich dann neu eingerichtet. In Nussdorf am Inn wurde ein Altenheim aufgelöst. Der Verein organisiert jetzt die Versendung des Equipments.
Was macht „be-Ukraine“ mit all dem Material und Geld?
Der Fokus liegt klar auf medizinischem Material. Beim beruflichen Hintergrund der zwei liegt das nahe. Aber auch alles andere wird gesammelt, bis zur Hundekiste. Zwei Lagerhallen für Hilfsgüter hat der Verein zur Verfügung und 70 Tonnen Hilfsmaterialien wurden bereits an die ukrainische Grenze gefahren, nach Waldenburg in Polen, von wo sie weiter in die Ukraine gehen. Marcus Familie kommt aus der Gegend, ein Netzwerk war von Anfang an vorhanden.
Schnell wurde Katja und Marcus aber klar, dass das nicht alles sein soll. Deshalb gibt es innerhalb des Vereins jetzt neben vielen anderen Sektionen die Abteilung „Patientenrettung“, der Katja vorsteht.
Sie hilft dort, wo andere es nicht können. Anfragen von leicht Erkrankten werden an passende Stellen weitergeleitet. Denn der Fokus muss auf Intensiv- und Schwerstpflegebedürftigen liegen. „Wer laufen kann, der geht zur Grenze und wird dort versorgt. Die Abteilung hat sich auf solche Menschen spezialisiert, die das nicht können“, so Katja.
Zum einen finanziert „be-Ukraine“ Medikamenten-Transporte in die Kriegsgebiete. Zum anderen werden Pflegebedürftige – vor allem Intensiv- uns Schwerstpflegebedürftige – nach Deutschland geholt. Die Rettung geschieht über die Bonitas Pflegegruppe hinaus mit der gesamten DEUTSCHENFACHPFLEGE. Denn deutschlandweit sind Pflege-WGs vorhanden, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Die Hilfe geht so weit, dass Klient*innen ohne Kostenzusage übernommen werden. Bis zur Registrierung werden die anfallenden Kosten nicht in Rechnung gestellt. Die medizinischen Kosten und die Erstausstattung übernimmt der Verein. Außerdem kümmert er sich um die Antragsstellung zur Duldung nach § 28a oder die Nachbetreuung ab Deutschlandeinreise. „Die Leute können es erst nicht fassen und glauben anfangs gar nicht, dass wir sie aus dem Kriegsgebiet holen“, berichtet Katja. Sie haben viele Wochen versucht, telefonisch mit irgendwem in Kontakt zu treten, bis sie irgendwann bei Katja landen. Meist nachts, denn die Handynetze sind dort überlastet. Familien lassen ihre pflegebedürftigen Angehörigen natürlich nicht alleine in der Ukraine – und bleiben deshalb mit ihnen im Land. Vor allem für Intensiv- und Schwerstpflegebedürftige gibt es dort keine Versorgungsstrukturen, wie wir sie in Deutschland haben. Die Menschen werden zuhause gepflegt, haben häufig nicht mal einen Rollstuhl. Entsprechend gestalten sich dann auch die Transporte nach Deutschland. Katja: „Die meisten Transporte sind privat organisiert, weil für große Organisationen damit ein riesiger bürokratischer Aufwand verbunden ist und dadurch nicht schnell genug agiert werden kann.“ Privat bedeutet: Bulli mit Matratze für den Liegend-Transport. Und ja, nicht immer geht alles gut. „Durch Angriffe haben wir auch schon Menschen während des Transportes oder kurz vor Abfahrt verloren.“
Wenn die Menschen hier angekommen sind, hat der Verein Bonitas-Unterstützung. Die Handwerker und Facility-Abteilung der Pflegegruppe kümmern sich dann z. B. um die Erstausstattung. Der Verein hat außerdem einen eigenen kleinen Second-Hand-Laden, in dem sich Geflüchtete kostenlos mit Kleidung versorgen können.
„Die Spendenbereitschaft und allgemeine Aufmerksamkeit geht langsam deutlich zurück“, bemerken Katja und Marcus. Umso wichtiger am Ball zu bleiben, auch wenn es kräftezehrend ist – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Katja stehen bei unserem Gespräch mehrmals die Tränen in den Augen. Bei all der Organisation und Koordination hinterlässt das Menschliche doch immer wieder den bleibendsten Eindruck.
Wer mehr über den Verein und seine Arbeit erfahren möchte, kann sich hier näher informieren: