(K)Ein Umzug nötig
Gleiches Haus, neues Leben
Alles begann mit einer schweren Lungenentzündung, die bei Frau Reckers zu einer Schwächung des Zwerchfells und einer verminderten Lungenmuskelpumpenkraft führte. Diese gesundheitlichen Probleme machten eine nächtliche Beatmung erforderlich. Tagsüber konnte sie spontan atmen und dank eines Sprachventils, das auf die Trachealkanüle aufgesteckt war, sprechen. Pflegebedürftig seit 2016 zog sie 2018 in eine Belmer Intensivpflege-WG der DEUTSCHENFACHPFLEGE.
Genau die richtige Entscheidung, denn: Zwei Jahre später konnte Frau Reckers auf die maschinelle Beatmung verzichten. Ihr Zustand verbesserte sich in ihrem neuen Zuhause deutlich, doch leider machte ihr eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Es wurde wieder Beatmung nötig. Nach einem ca. einjährigen Aufenthalt in Paderborn konnte sie 2022 wieder in die Belmer Intensivpflege-WG zurückkehren. Diese Rückkehr brachte neuen Schwung in ihre Genesung, und bald darauf konnten wir sie erneut tagsüber auf spontane Atmung umstellen, während sie nachts weiterhin beatmet wurde. Doch damit nicht genug!
Könnte Frau Reckers es wieder ohne Beatmung schaffen? Nach zahlreichen Blutgasanalysen und einer Atemkontrolle in Osterkappeln zeigte sich, dass es möglich sein würde. Nachts erhielt sie weiterhin Sauerstoff, tagsüber nutzte sie nur noch den Sprechaufsatz. In enger Abstimmung mit einem Facharzt wurde schließlich entschieden, die Trachealkanüle zu entfernen und die Stelle abzudecken. Anfangs gab es eine kleine Aussparung, die nach und nach komplett verschlossen wurde. Ihre Dekanülierung lief reibungslos ab, ohne Rückschritte – ein wahres Bilderbuchbeispiel. „Ich hatte am Anfang keine Schmerzen, nur ein wenig Angst, weil ich noch nicht sprechen konnte, aber das ging dann doch relativ schnell“, berichtet Frau Reckers.
Dank dieser Entwicklungen hat unsere Protagonistin die Intensivpflegebedürftigkeit hinter sich gelassen. Das ermöglichte eine ganz besondere Chance: Sie konnte nun von einer Intensivpflege-WG in eine Senior*innen-WG umziehen. „Du gehörtest nicht mehr in die Intensivpflege“, sagt Uwe vom FmB stolz, der sie über die Jahre begleitet hat. Und das Besondere: So konnte Frau Reckers nicht nur weiterhin von der DF versorgt werden, sondern sogar im gleichen Haus bleiben! Sie wechselte nämlich vom Haus Camelot aus dem ersten Obergeschoss ins Haus Bonitas im zweiten Obergeschoss – beide sind Teil der DEUTSCHENFACHPFLEGE. Nicht nur blieb ihr ein schwieriger Umzug erspart, sondern auf diese Weise steht sie weiterhin in engem Kontakt mit der Intensivpflege-WG, um ein kleines Backup zu haben. Ihre Lebensqualität hat sich deutlich verbessert. Sie ist nun frei von Gerätschaften und genießt mehr Ruhe in einem größeren Zimmer ohne akustische Signale.
„Ich bin froh, dass ich das raushabe“, sagt Frau Reckers über ihr Tracheostoma. Nach acht Jahren Intensivpflege war die Übergangsphase eine Herausforderung, aber jetzt sie sehr glücklich über den erreichten Fortschritt. „Ich wünsche es keinem, so etwas zu haben“, fügt sie hinzu. „Mir haben hier alle sehr gut geholfen. Uwe war der Allerbeste. Wenn etwas war, konnte ich immer zu ihm gehen.“
Frau Reckers ist ein Familienmensch. Ihre Tochter Kerstin unterstützt sie liebevoll. Am Wochenende holt sie ihre Mutter nach Hause und unter der Woche besucht sie sie fast täglich. Frau Reckers hofft, noch viele Jahre mit ihrer Tochter verbringen zu können. Nach 38 Jahren Ehe hat sie vor kurzem ihren Mann verloren, doch sie findet Trost in der Fürsorge für ihre Familie.
Im letzten halben Jahr hat Frau Reckers darüber hinaus beeindruckende 40 Kilo abgenommen, was ihrer Lunge mehr Raum zur Entfaltung gibt. Diese Entscheidung traf sie selbst, nachdem sie zuvor schon Empfehlungen erhalten hatte. Im Alltag hilft Frau Reckers in der WG gerne mit, sei es beim Kartoffelschälen, Obstzubereiten oder Grillen. Nun steht der nächste Kraftakt an: Eine Bestrahlung wegen eines Tumors. „Das schafft sie auch!“, ist Uwe überzeugt.