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„Ich will noch viel erreichen“

Ein Kämpfer, der niemals aufgibt

Andreas Lorch

Andreas hat einen unermüdlichen Willen. Seit einem schweren Unfall, bei dem er aus dem Fenster stürzte, lebt Andreas mit einer hohen Querschnittlähmung. Doch trotz dieser Diagnose hat er nie aufgehört, daran zu glauben, dass er mehr erreichen kann. Und obwohl er schon so viel mehr geschafft hat, als ihm ursprünglich prognostiziert wurde, will er sich noch nicht zufriedengeben. Das kann er mittlerweile über einen speziellen Communicator auch klar benennen. Er drückt konzentriert in die Tasten: „Ich will noch viel erreichen.“

Mit Hilfe dieses speziellen Communicators, den er durch eine Tastatur und ein Mikrofon bedient, kann Andreas nun trotz seines hohen Querschnitts und einer angeborenen Sehbehinderung kommunizieren. „Über den Communicator kann er seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten viel besser ausdrücken“, freut sich seine Mutter Ingrid. Seit 2016 wird ihr Sohn in Saarbrücken von der bipG VOR ORT betreut, die die gesamte Familie in die Versorgung von Andreas miteinbeziehen.

Von Anfang an war Andreas jemand, der sich nicht mit den Grenzen zufriedengab, die ihm sein Körper auferlegt hat. Auch vor seinem Unfall trieb ihn sein Ehrgeiz zu großen Leistungen voran: So absolvierte er mehrere Halbmarathons. Das Ziel, wieder kommunizieren zu können, hat er nach viel Arbeit erreicht. „Was mich nun noch stark belastet, ist der Rollstuhl“, sagt er. Jeden Tag arbeitet Andreas daran, Stück für Stück seine Mobilität zurückzuerlangen und unabhängiger zu werden. Sein nächstes großes Ziel heißt also: Wieder laufen zu können.

„Es geht von Zeit zu Zeit voran“, erklärt Andreas. Er übt täglich, noch mehr an Kraft und Beweglichkeit zu gewinnen. Das Stehtraining, bei dem er bereits 20 Sekunden frei stehen kann, oder die 800 Meter, die er mittlerweile mit dem Achselgehwagen zurücklegen kann, machen Andreas extrem stolz: „Das war ein ganz besonderer Moment für mich.“

Eine besondere Unterstützung ist der wöchentliche Einsatz des Exoskeletts, das ihm hilft, das physiologische Gehen neu zu erlernen. Zusätzlich unterstützt ihn eine speziell angepasste Trachealkanüle, beim Sprachtraining Fortschritte zu machen – kleine, aber entscheidende Schritte zurück in ein selbstbestimmteres Leben.

Das Team der bipG VOR ORT sowie seine Familie, besonders seine Mutter Ingrid, stehen ihm bei jedem Schritt zur Seite. „Andreas und die ganze Familie sind für alle von uns mehr als nur Arbeit – jeder kämpft für die Ziele von Andreas“, erzählt Simon Meyer, der früher Teamleiter war und heute immer noch im engen Austausch mit ihm steht. „Er ist bei jeder Therapieeinheit total motiviert und engagiert dabei“, berichtet Simon. „Über die vielen Therapien versucht Andreas, den Weg zurück in ein normaleres Leben zu finden, soweit es für ihn möglich ist“, ergänzt Ingrid.

„Es gibt das Gerücht, dass ich nicht geduldig wäre“, sagt Andreas über seinen Communicator und Ingrid und Simon müssen gemeinsam mit ihm lachen. Seinen Humor und Optimismus hat sich Andreas beibehalten – und das strahlt er mit jeder Faser seines Körpers aus.