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Hilfe in der Not

Flexibel und hilfsbereit in der Krise

Mitten in der Nacht wurde Waltraud Hellstern aus Memmingen von Lärm und Wasser geweckt. Ihre Wohnung im Erdgeschoss stand bereits 30 Zentimeter unter Wasser. Die Hochwasserkatastrophe erreichte in dieser Nacht ihren Höhepunkt. Verängstigt und unsicher drückte sie um 6 Uhr den Hausnotrufknopf, der umgehend die Malteser alarmierte. Als diese eintrafen, saß Waltraud zitternd auf ihrem Bett. Mit den wenigen Habseligkeiten, die sie noch greifen konnte, wurde sie zum Nachbarn gebracht, wo sie vorübergehend Schutz fand.
Dieser Nachbar kontaktierte dann den Sohn von Waltraud Hellstern, der wiederum den direkten Kontakt zu unserem Pflegedienst Korbinian herstellte, von dem Waltraud versorgt wurde. „Kurz vor dem Hochwasser wurde meine Mutter aus dem Pflegeheim nach Hause entlassen. Nur 4 Tage später kam das Hochwasser und wir haben alles wieder zurückgedreht“, erinnert sich Heiko Hellstern.
Korbinian reagierte prompt und organisierte die Aufnahme in das Haus Hieronymus, eine Pflege-WG, für dessen Bewohner*innen der Pflegedienst zuständig ist. „Wir haben einfach probiert, das so schnell und unkompliziert wie möglich zu lösen. Schließlich haben wir auch gesehen, wie schnell der Pegel steigt“, sagt Pflegedienstleitung Stefanie. Waltraud war sichtlich überfordert und erkannte kaum jemanden außer Stefanie. Dank des schnellen und koordinierten Einsatzes konnte sie sicher ins Haus Hieronymus gebracht werden, wo sie aus Mangel an freien Betten auf einem Sofa Platz zur Beruhigung fand.
Dort wurde sie sofort mit offenen Armen empfangen und bekam große Unterstützung. Mitbewohner*innen und das Personal teilten Kleidung und Essen mit ihr, da sie nur mit Gartenschuhen ihres Sohnes und einigen trockenen Kleidungsstücken ankam. Sie sorgten dafür, dass sie sich sicher und geborgen fühlte. Dieses Zwischenmenschliche, die spontane Hilfe und die Empathie der Gemeinschaft waren wirklich besonders. „Frau Hellstern, die normalerweise sehr zurückhaltend ist, umarmte ihre Pflegerin lange und weinte. Das zeigt die tiefe Dankbarkeit und das Vertrauen, das sie in unser Team hatte“, sagte Stefanie. „Es war schon ein Ausnahmezustand hier in der Region. Drei Viertel der Keller wurden ausgepumpt.“
„Nur weil wir mehrere Versorgungsformen anbieten – in den eigenen vier Wänden und in Pflege-Wohngemeinschaften – hatten wir die Möglichkeit, in dieser Art und Weise zu helfen“, stellt Bereichsleitung Edita klar. Die Hochwasserkatastrophe habe gezeigt, wie wichtig eine schnelle und unbürokratische Hilfe in Krisenzeiten ist. „Unser Team hat bewiesen, dass Flexibilität und sofortige Unterstützung entscheidend sind.“
Waltraud wurde schließlich in das Seniorenzentrum Schloss Fellheim gebracht, wo sie versorgt wird, bis sie in ihre eigene Wohnung zurückehren kann. Noch ist allerdings unklar, ob das überhaupt möglich ist. Ihr Sohn hofft, dass seine Mutter bald entweder wieder in ihr saniertes Zuhause oder in das Haus Hieronymus zurückkehren kann. „Ich kann mich hier nur wiederholt herzlich für die Bereitschaft zum Helfen bedanken. Meine Mutter wurde hier wirklich super aufgenommen.“