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CPD-Team meistert Herausforderung

Helfende Hände im Hochwasser

Helfende Hände

Es sind Momente wie diese, die uns daran erinnern, dass Pflege so viel mehr ist. Die unermüdliche Hingabe, die jede*r Einzelne von uns in Krisensituationen und bei unvorhersehbaren Herausforderungen zeigt, machen uns zu dem, was wir sind: ein starkes, vereintes Team. Lasst uns deshalb einen Blick auf die besondere Leistung unserer Kolleg*innen des CPD-Intensivpflegedienst werfen – denn während der Hochwasserkatastrophe Anfang Juni haben sie einen großen Kraftakt bewältigt.

Am ersten Juni-Wochenende führte Dauerregen in Süddeutschland zu schweren Hochwassern. „Ich habe am Samstagabend die Tagesschau gesehen und da ist mir schon ein wenig das Herz in die Hose gerutscht, als gezeigt wurde, dass es dort Flussübertritte gibt und Dämme brechen“, erinnert sich Tobias, Geschäftsführer des CPD-Intensivpflegedienstes. Denn: In dieser Region befindet sich auch die Wohngemeinschaft für Intensivpflege in Manching.

Noch am gleichen Abend erfolgte der Austausch mit einem anderen Pflegedienst unseres Verbundes in der Region, der AKB Elke Dodenhoff. Außerdem wurden der Katastrophenschutz, der Regensburger Rettungsdienst und der DF-Pflegekoordinator Daniel kontaktiert. Das Hochwasser war nicht zur WG vorgedrungen, aber vorsorglich wurden Sandsäcke vor der Einrichtung ausgelegt. Die Straßen waren durch die Wassermassen allerdings immer schwerer passierbar und die Wohnungen einiger Pflegekräfte vom Hochwasser überschwemmt.

Offensichtlich kein Grund zum Aufgeben: „Ich war wirklich beeindruckt, wie viele und wie intensiv alle mitgeholfen haben, obwohl zum Teil ihre eigene Wohnung überschwemmt war“, betont Pflegefachkraft Julia, die selbst vom Hochwasser betroffen war. Auch sie wollte helfen und nahm dafür zwei anstatt einer halben Stunde Anfahrtsweg in Kauf.

In Rücksprache mit Regionalleiter Jörg trafen Tobias und Daniel Montagmorgen dann die Entscheidung, die vier Bewohner*innen der WG vorsorglich zu evakuieren. „Eine direkte Überschwemmungsgefahr war zwar noch nicht vorhanden, da sich die WG im ersten Obergeschoss befindet. Allerdings hatten wir die Sorge, dass das Umspannwerk überschwemmt wird. Zudem war das Notstromaggregat für den Fall eines Blackouts unter der Feuertreppe angebracht, das bei einer Überschwemmung dann auch nicht nutzbar gewesen wäre“, erklärt Tobias die Vorsichtsmaßnahme. „Die akkubetriebenen lebenserhaltenden Geräte halten maximal vier Stunden, wir wollten da überhaupt kein Risiko eingehen.“

Da schließt sich Daniel an: „Es war die sicherste Entscheidung, da zu diesem Zeitpunkt auch die Rettungsfahrzeuge noch zur WG kommen konnten.“ Schnell waren Übergangsunterkünfte für die vier Bewohner*innen gefunden. „Das ist der große Vorteil unseres Verbundes. Innerhalb von einer halben Stunde hatten wir eine Unterbringung in Neumarkt und in München organisiert. Das war einfach eine großartige Zusammenarbeit von PDLs, dem Qualitätsmanagement und natürlich den Helfer*innen vor Ort“, betont der Pflegekoordinator. „Wir hätten es uns auch leichter machen können und die Leute ins Krankenhaus bringen können. Aber: So hätten wir Notfällen den Platz genommen“, erklärt Daniel die Entscheidung. „Ein kleiner Pflegedienst hätte diese Möglichkeit nicht gehabt, das macht die DF so besonders“, stellt Tobias klar.

Mit dem Regensburger Rettungsdienst haben über 20 Helfer*innen bei der Evakuierung unterstützt. „Es waren zwei Pflegende mehr da, als der Personalschlüssel vorsieht, und sie haben das alles innerhalb kürzester Zeit geregelt“, berichtet Daniel. Besonders beeindruckt war Tobias von einer Kollegin, die zuvor im Nachtdienst gearbeitet hatte und dann trotzdem bis zum Schluss geblieben ist, um sich um die Klient*innen zu kümmern. Eine besondere Herausforderung sei gewesen, dass sowohl der Transport begleitet wurde als auch jemand bei den Klient*innen bleiben konnte, die noch in der WG waren. „Daniel hat da wirklich einen tollen Job gemacht. Es war zu dem Zeitpunkt erst seine dritte Woche in dieser Position. Ihn kann jetzt sicher nichts mehr schocken“, lobt Tobias die Koordination.
Von der ersten Entscheidung bis zur Unterbringung vergingen nur sechs Stunden. „Natürlich hat man sich Sorgen gemacht, ob man die richtige Entscheidung trifft. Und obwohl der Strom im Endeffekt nie abgestellt wurde, war es rückblickend die absolut richtige Entscheidung“, sagt Daniel. „Die Notfall-Mappen haben gepasst. Das bestärkt uns, dass wir auch auf besondere Situationen gut vorbereitet sind“, ergänzt er. Trotzdem werden sie aus diesen Erfahrungen weitere Schlüsse ziehen, um die WG in Manching und weitere WGs in ganz Deutschland noch hochwassertauglicher zu machen. So gebe es Überlegungen, die Notstromaggregate, die für einen Blackout angeschafft wurden, nach Möglichkeit in die Obergeschosse zu verlegen.

Wir sind mächtig stolz auf jede*n Einzelne*n: ihr macht uns zu etwas Besonderem! Als kleines Dankeschön gab es für alle Helfer*innen übrigens ein leckeres Weißwurst-Frühstück.