Elkes neue Tattoos in der WG
Pflege, die unter die Haut geht
Bei der DEUTSCHENFACHPFLEGE gehört es zum Selbstverständnis, dass Pflege so viel mehr ist als medizinische Versorgung – es geht auch darum, individuelle Wünsche zu ermöglichen und Lebensqualität zu erhalten. Wie das aussehen kann, zeigt die Geschichte von Elke Pannhorst aus Spenge (47): In der Intensivpflege-WG Haus Jasper in Herford, versorgt vom Intensivpflegedienst Jasper, konnte sie sich gleich zwei neue Tattoos stechen lassen – direkt in ihrer Wohngemeinschaft.
Elke ist seit Mai 2025 im Haus Jasper. Nach einer schweren Erkrankung im November letzten Jahres – Verdacht auf Sepsis, künstliches Koma, hoher Querschnitt – hat sich ihr Leben komplett verändert. Doch eines ist geblieben: ihre Liebe zu Tattoos.
Ihr erstes Tattoo bekam Elke mit 18 Jahren in der Türkei. Mittlerweile trägt sie drei Motive: drei Schmetterlinge am Arm, ein koreanisches Bandzeichen und ein chinesisches Schriftzeichen. Nun kamen gleich zwei dazu: ein Kolibri auf dem Oberarm – ein lang gehegter Wunsch – und eine Figur aus der Anime-Welt, die sie so gerne schaut: Totoro. „Das wollte ich schon immer haben“, sagt Elke. Gemeinsam mit ihrer Freundin Anja, die sie seit 2011 kennt – aus Kolleginnen wurden Freunde – machte sie sich an die Planung. Die Pfleger*innen von Jasper stimmten sich mit der Familie ab, klärten organisatorische Fragen und sorgten dafür, dass der Tattoo-Termin direkt in der WG stattfinden konnte. So wurde alles sicher, unkompliziert und in vertrauter Umgebung umgesetzt.
Anja machte immer wieder Fotos mit dem Smartphone. Da Elke ihren Arm aufgrund des hohen Querschnitts nicht gut sehen kann, waren die Bilder für sie die beste Möglichkeit, den Fortschritt und das fertige Motiv zu erleben. Für Elke war dieser Tag etwas Besonderes. – nicht nur, weil zwei neue Tattoos ihre Sammlung erweitern, sondern auch, weil sie erlebt hat, wie Wünsche auch in einer Pflegeumgebung ernst genommen und möglich gemacht werden.
„Beim Intensivpflegedienst Jasper – und im gesamten Verbund gilt: Pflege bedeutet nicht nur medizinische Sicherheit, sondern auch, den Menschen zu sehen und gemeinsam Wege zu finden, wie er seine Lebensqualität behält“, sagt Katharina Krenz, Teamleitung vom Haus Jasper. „Für Elke war das in diesem Sommer vor allem eins: ein Kolibri und eine Animefigur“.