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Pflege im St. Gabriel

Mensch ärgere dich nicht mit den Klosterschwestern

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„Drei, vier, fünf und…och, Schwester Martha! Da habe ich Ihre Figur schon wieder geschmissen.“ So oder so ähnlich geht es täglich im Münchener Stadtteil Solln zu. Denn dort steht eine ganz besondere Einrichtung von Curegia: Hier gehen Klosteratmosphäre und Tagespflege jeden Tag Hand in Hand.
Seit Januar 2022 bietet Curegia auf dem Gelände des Klosters St. Gabriel eine einzigartige Betreuung für Senior*innen an – mitten im Grünen, umgeben von Feldern. Herilt Rauch, die Pflegedienstleitung, gibt uns einen Einblick in den Alltag der Gäste, unter denen sich auch ein paar Klosterschwestern befinden.

Ein harmonischer Tagesablauf

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Die Tagespflege ist montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Sie richtet sich sowohl an Frühaufsteher*innen als auch an Langschläfer*innen. Nach dem Frühstück findet eine Morgenrunde statt, gefolgt von Gymnastik oder Physiotherapie, die von der Curegia-eigenen Physiotherapiepraxis durchgeführt wird. „Wir bieten ein abwechslungsreiches Programm mit Basteln, Tanzen und Singen an“, erzählt Herilt.
Also alles wie in einer gewöhnlichen Tagespflege der DEUTSCHENFACHPFLEGE? Nicht so ganz: „Mittags, Punkt zwölf, wird vor dem Essen das Gebet von Schwester M. Martha gesprochen. Wenn sie nicht da ist, übernehmen wir die Vertretung“, berichtet Herilt. „Das schafft wirklich schon eine besondere Verbindung zwischen den Gästen. Wir haben auch eine gläubige Muslima unter unseren Gästen. Die macht immer mit und versteht sich mit den Schwestern hier wirklich super“, beschreibt Herilt die Atmosphäre.
Lustige Geschichten über das Miteinander der Klosterschwestern und der „weltlichen“ Gäste gibt es reichlich. Pflegekraft Elisabeth berichtet zum Beispiel: „Am Donnerstag ist meist ein Gast hier, der sehr gerne tanzt und die Schwestern dann auch zum Tanz auffordert. Diese müssen dann immer dankend ablehnen, freuen sich aber natürlich trotzdem über diese Höflichkeit“. Wichtige Regel der Pflegerin: „Einmal am Tag muss gelacht werden!“
Und da halten sich auch vor allem die Schwestern dran. „Sie machen viel mit und helfen gerne bei der Betreuung“, erklärt Herilt. „Sie unterhalten sich mit den Gästen und helfen bei der Essensausgabe. Einmal im Monat gibt es einen Gottesdienst und eine der Klosterschwestern bietet Gespräche über Gott und den Glauben an“, sagt Herilt. „Aber besonders gerne spielen sie ‚Mensch ärgere dich nicht‘“.

Eine besondere Zusammenarbeit

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Die Zusammenarbeit mit dem Kloster St. Gabriel begann, als die stationäre Pflege der Klosterschwestern nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Grund dafür war, dass sich die Ordensgemeinschaft über die Jahre reduziert hatte. Curegia übernahm die ambulante Versorgung und entwickelte dann gemeinsam mit dem Kloster ein Tagespflegeangebot. Das Kloster St. Gabriel gehört zu dem Orden „Schwestern vom Guten Hirten“, der 1835 in Frankreich gegründet wurde und seit 1840 in Deutschland vertreten ist. In München gibt es noch 20 Klosterschwestern, deren klösterlicher Wohnbereich sich über der Tagespflege befindet. Einige von ihnen sind mittlerweile selbst pflegebedürftig und vier Schwestern werden in der Tagespflege ein Stockwerk tiefer betreut.
Und wie finden die Gäste diesen besonderen Mix? Frau Wagner, 97 Jahre alt und damit ältester Gast in der Tagespflege, hat eine klare Meinung: „Der Kontakt mit den Schwestern macht Spaß. Hier ist alles super. Seitdem ich hier bin, habe ich keine Panik mehr. Bei meinem Geburtstag war ich wirklich zu Tränen gerührt.“
Geburtstage feiert Schwester M. Martha nur klein, dafür ihren Namenstag aber umso mehr. Gebürtig heißt sie Hedwig Schmidt. Sie ist eine der vier Schwestern, die in der Tagespflege versorgt werden. Auch sie fühlt sich in der Umgebung wohl: „Die Menschen hier sind alle sehr nett zu mir. Auch die Pflegerinnen und Pfleger, man muss nicht viel bitten und einem wird schon geholfen. Ich probiere immer, bei der Gymnastik dabei zu sein“, betont Schwester M. Martha. So wird jeder Tag zu einem besonderen Erlebnis, bei dem nie eine Partie „Mensch ärgere dich nicht“ fehlen darf.