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COPD

COPD – Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Die COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, bei der sich die Atemwege verengen und es dadurch zur Atemnot kommt. Sie ist eine unheilbare, stets fortschreitende Erkrankung, die in mehreren Stadien verläuft. Sie beginnt überwiegend mit dem sogenannten Raucherhusten mit verstärktem Auswurf und entwickelt sich zu einer immer stärker werdenden Atemnot, der chronischen Entzündung der Bronchien bis bin zum Lungenemphysem (Überblähung der Lungenbläschen) und dem Cor pulmonale (Schädigung des Herzens durch den Überdruck im Lungenkreislauf) weiter. Die COPD Therapie kann die Symptome lindern, die Veränderungen an Lunge und Bronchien jedoch nicht heilen. Am häufigsten sind aktive und passive Raucher davon betroffen. An der chronischen Erkrankung der Lunge sind etwa 10 % der Deutschen betroffen und sie zählt zu den häufigsten Todesursachen. Die Betroffenen bekommen immer schwerer Luft, sodass häufig eine Langzeit-Sauerstofftherapie und im späteren Verlauf eine atmungsunterstützende Therapie in Form einer nicht-invasiven oder invasiven Beatmung erfolgt. Mit der Beatmung werden die COPD-Klient*innen intensivpflichtig und benötigen die entsprechende Intensivpflege. In der außerklinischen Intensivpflege stellt die chronisch obstruktive Lungenerkrankung eines der häufigsten Krankheitsbilder dar. Die DEUTSCHEFACHPFLEGE zählt zu einem der größten Anbieter im Bereich der ambulanten Intensivpflege und Heimbeatmung in Deutschland und bietet eine bundesweite Versorgung in Beatmungs-WGs, ambulant zu Hause oder in stationären Einrichtungen an.

Definition

COPD (chronic obstructive pulmonary disease) bezeichnet eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Sie verläuft in mehreren Stufen und ist nicht heilbar. Durch die chronische Entzündung der Bronchien verengen sich diese immer weiter, sodass die Betroffenen über zunehmende Atemnot klagen, später kommen Husten und Auswurf dazu.

Diese Erscheinungen von Auswurf, Husten, Atemnot werden oft unter dem AHA-Effekt zusammengefasst. Im weiteren Verlauf nimmt die Lunge durch überblähte Alveolen (Lungenbläschen) Schaden und schlussendlich auch das Herz durch den erhöhten Druck im Lungenkreislauf.

Die Stadien teilen sich durch die Kriterien der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease in COPD GOLD A – D ein. Die Therapie der chronischen Erkrankung kann die Erkrankung nicht rückgängig machen, jedoch zielt sie auf einen Stillstand oder die Verlangsamung des Fortschritts ab.

Ursachen

Der Beginn der COPD Krankheit ist meist die chronische Bronchitis. Laut Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) spricht man von einer chronischen Bronchitis, wenn der Betroffene in zwei aufeinander folgenden Jahren jeweils mindestens drei Monate an anhaltendem Husten, vermehrter Schleimbildung sowie Auswurf leidet. Dafür gibt es verschiedene Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Genetische Faktoren wie der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
  • Luftverschmutzung durch Abgase, Staub, Dampf oder Rauch
  • Häufige Atemwegserkrankungen in der Kindheit
  • Antikörpermangelsyndrom

Das aktive und passive Rauchen stellt dabei den wichtigsten Risikofaktor dar, da etwa 90 % aller COPD-Klient*innen Raucher oder ehemalige Raucher sind oder passiv dem Zigarettenrauch ausgesetzt waren.

Alpha-1-Antitrypsin ist ein Bluteiweiß, welches Enzyme blockiert, die zerstörtes Gewebe abbauen. Durch einen Mangel können die Enzyme Gewebe wie die Lunge oder auch die Leber ungehindert zerstören, sodass es zu chronischen Entzündungen und der Obstruktion der Bronchien kommt. Die Häufigkeit des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels ist mit der Häufigkeit von Diabetes Typ 1 vergleichbar.

Schadstoffe in der Luft wie beispielsweise das Wohnen an stark befahrenen Straßen oder Dämpfe am Arbeitsplatz erhöhen das Risiko der Nichtraucher, an der Lungenkrankheit COPD zu erkranken, um mehr als 2 %.

Anatomische Grundlagen der Atmung

Um den genauen Entstehungsmechanismus und Auswirkungen der chronischen Erkrankung zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie die Atemwege aufgebaut sind und wie sie mit dem Herz-Kreislauf-System zusammenhängen.

Die Atemwege beginnen an der Nase und ziehen sich bis zu den Alveolen, die für den Gasaustausch zuständig sind. Sie sind stark verzweigt. Der stärkste “Ast” ist die Luftröhre (Trachea), die sich zuerst in zwei Abzweigungen teilt: den linken und rechten Hauptbronchus des linken bzw. rechten Lungenflügels. Die Lunge ist in Lappen eingeteilt. Der linke Lungenflügel besteht aus zwei Lappen und der rechte aus drei Lappen. Die Hauptbronchien teilen sich in Lappenbronchien auf und diese wiederum in Segmentbronchien und Subsegmentbronchien.

Der Durchmesser der Bronchien wird mit jeder Abzweigung geringer. Das Offenhalten wird durch Knorpel gewährleistet. Ab einem Durchmesser von 1 mm besitzen die Bronchien diesen Knorpel nicht mehr und werden nun Bronchiolen genannt. Auch diese teilen sich noch weiter auf und verengen sich weiter, bis die untersten Bronchiolen einen Durchmesser von etwa 0,4 mm haben. An ihnen befinden sich die Alveolen, die Luftbläschen, die die Fläche des Gasaustauschs bilden. Ihre Membran ist sehr dünn, sodass bei der Einatmung der Sauerstoff der Luft in das Blut übergehen und das Kohlenstoffdioxid aus dem Blut in die Ausatemluft übergehen kann. Insgesamt geschieht es auf einer Fläche zwischen 80 und 120 m2.

Die Atemwege sind von den Nasennebenhöhlen bis zu den Bronchiolen von Flimmerepithel überzogen. Sie können es sich wie eine Art Rasen vorstellen, der die Innenflächen auskleidet. Es stellt eine wichtige Funktion dar, da sich die Härchen ständig zum Rachen hinbewegen. Dadurch sollen eindringende Fremdstoffe, Mikroorganismen sowie Bronchialsekret abbefördert werden, sodass die Atemwege stets frei sind. Rauchen und andere Schadstoffe in der Luft zerstören diese feinen Härchen, wodurch die Betroffenen ständig husten müssen, um den produzierten Schleim nach oben zu bringen. Zudem begünstigen die Schadstoffe die Entzündung in den Bronchien und Bronchiolen, was zusammen die Ursache für die chronische Bronchitis und im weiteren Verlauf zur COPD führen kann. Weiter verengen sich die feinen Bronchien im Laufe der Erkrankung.

Im Zusammenhang mit der COPD-Erkrankung wird häufig das Lungenemphysem genannt. Dies bezeichnet, dass die vielen kleinen Alveolen zu einer großen Blase verschmelzen, was die Abnahme der Gasaustauschfläche zur Folge hat. Die Betroffenen klagen über das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

Die rechte Herzkammer pumpt sauerstoffarmes Blut aus dem Körperkreislauf in den Lungenkreislauf, um es erneut mit Sauerstoff anzureichern. Durch die Schädigung der Lunge erhöht sich der Druck, sodass es dazu kommen kann, dass das Blut wieder in das rechte Herz zurückfließt. Dieses muss nun mehr Druck aufbauen, erweitert sich und wird so langfristig geschädigt. Es kommt zum sogenannten Cor pulmonale oder Lungenherz. Die Symptome ähneln der Rechtsherzinsuffizienz, und die chronisch Erkrankten bemerken eine verminderte Leistungsfähigkeit. Zudem nimmt die Sauerstoffversorgung des Körpers ab.

Symptome

Die Symptome der COPD zeigen sich erst relativ spät, da die Lunge ein hohes Maß an Kapazitäten hat. Das Lungenvolumen eines Erwachsenen ist etwa 5 – 6 Liter, jedoch nutzen wir in Ruhe nur etwa einen halben Liter und reizen das gesamte Volumen nur bei Sport und Anstrengungen aus.

Die ersten Symptome der chronischen Krankheit zeigen sich in Form des Raucherhustens oder durch Atemnot beim Sport oder anderen körperlichen Anstrengungen. Die typischen COPD Symptome bildet die AHA-Symptomatik:

  • Atemnot
  • Husten
  • Auswurf

Die Atemnot zeigt sich zuerst bei körperlicher Aktivität und im weiteren Verlauf auch in Ruhe. Der Husten ist meist am Morgen am stärksten ausgeprägt. Das liegt daran, dass durch die relativ lange rauchfreie Zeit die Entgiftungsfunktionen des Körpers einsetzen und die Bronchien vermehrt Schleim produzieren, der die Schadstoffe und Mikroorganismen herausbefördern soll. Da die Flimmerhärchen chronisch geschädigt sind, transportieren sie diesen Schleim nicht mehr in Richtung Rachen, weshalb dies durch den Hustenstoß gestehen muss. Der Auswurf wird immer zäher und damit schlechter abhustbar. Zudem wird zunehmend mehr Kraft nötig, den zähen Schleim durch die verengten Bronchien abzuhusten.

Weitere Symptome der COPD sind:

  • Zyanose, also bläulich verfärbte Lippen durch den Sauerstoffmangel
  • Verringerte Leistungsfähigkeit
  • Fassthorax
  • Kurzatmigkeit
  • Infektanfälligkeit
  • Gewölbte Fingernägel durch den konstanten Sauerstoffmangel

COPD Stadien und Krankheitsverlauf

Die COPD-Symptome lassen sich in verschiedene COPD-Stufen einteilen. Hierfür gibt es zwei Modelle, die in der Praxis Einsatz finden. Eine grobe Unterteilung findet durch das äußere Erscheinungsbild der COPD-Klient*innen statt. Sie werden zwischen Blue Bloater und Pink Puffer eingeteilt.

Der Blue Bloater zeichnet sich durch Übergewicht, bläulich verfärbte Lippen und Fingernägel sowie verstärktem Husten und Auswurf aus. Die Atemnot steht weniger im Vordergrund.

Betroffene, die als Pink Puffer eingeschätzt werden, sind überwiegend untergewichtig und leiden verstärkt am Lungenemphysem. Durch die Luftnot strengt sich der Körper vermehrt an, mehr Luft einzuatmen, was sehr viel Energie verbraucht.

Weiter gibt es die COPD-GOLD-Einteilung. Sie besteht aus 4 Schweregraden, die durch die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease festgelegt wurden. Es gibt die COPD Stadien A, B, C und D. Die Einteilung erfolgt durch die Einsekunden-Ausatem-Kapazität (FEV1Wert) und aufgrund eines Fragebogens zu den Symptomen, der CAT oder COPD-Assessment-Test genannt wird.

  • COPD GOLD A: größer oder gleich 80 % der Soll-FEV1
  • COPD Stadium GOLD B: 50-79 % der Soll-FEV1
  • COPD GOLD C: 30-49 % der Soll-FEV1
  • COPD GOLD D: unter 30 % der Soll-FEV1

Die Einteilung in diese Stadien ist wichtig, um die Therapiemaßnahmen festzulegen.

COPD Exazerbation

Die exazerbatierte COPD ist eine kurzzeitige, akute Verschlimmerung der Symptome, die meist durch Infekte hervorgerufen werden. Sie tritt besonders häufig in den Wintermonaten auf. Weitere Gründe können Smog, Unfälle, feucht-kaltes Wetter oder bestimmte Medikamente sein. Die COPD-Klient*innen klagen dabei über:

  • Vermehrtem Husten
  • Vermehrtem Auswurf
  • Verstärkte Atemnot
  • Engegefühl im Brustbereich
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Wassereinlagerungen in den Beinen
  • Verringerte Sauerstoffsättigung mit Zyanose

Bei besonders schweren Verläufen kann es sogar zu Bewusstseinseintrübungen bis zum Koma kommen.

Diagnose

Viele Betroffene leiden schon längere Zeit an der chronischen Bronchitis und tun sie als Raucherhusten ab, bevor sie aufgrund der Beschwerden der COPD und Lunge einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen. Die ersten Untersuchungen können bereits die Hausärzt*innen in ihrer Praxis durchführen. Für genauere Ergebnisse und die endgültige Diagnose COPD sollte ein Facharzt oder eine Fachärztin für Lungenheilkunde (Pneumologie) aufgesucht werden. Neben der körperlichen Untersuchung erfolgen Blutabnahme sowie spezielle Lungenfunktionstests wie die Spirometrie. Hierbei wird das Lungenvolumen untersucht unter anderem auch die Einsekunden-Ausatem-Kapazität, die für die Einteilung in ein COPD-Stadium wichtig ist.

Zudem gilt es, weitere Lungenerkrankungen wie Asthma auszuschließen, um die richtige COPD Therapie festzulegen.

Behandlung

Die COPD ist nicht heilbar, die Therapie richtet sich deshalb der Linderung der Symptome und dem Stillstand des Fortschreitens. Weiter zielt sie darauf ab, die körperliche Belastbarkeit zu steigern bzw. zu erhalten, der Exazerbation vorzubeugen und die Lebensqualität der chronisch Lungenerkrankten zu erhalten. Sie wird in die medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung unterteilt.

Medikamente bei COPD

Die medikamentöse COPD Therapie richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung. Besonders häufig kommen Bronchodilatatoren wie Anticholinergika, Beta-2-Sympathomimetika und Theophyllin zum Einsatz, die die verengten Atemwege erweitern und damit die Atmung erleichtern sollen. Es wird zwischen lang und kurzwirksamen Bronchodilatatoren unterschieden. Die kurzwirksamen zeigen nach etwa 20 bis 30 Minuten ihre volle Wirkung. Die langwirksamen wirken 12 bis 24 Stunden gleichmäßig und müssen dementsprechend weniger häufig eingenommen werden.

Anticholinergika reduzieren die Schleimproduktion, beugen einer Überblähung der Lunge vor, verringern die Atemnot und führt damit zu einer höheren körperlichen Belastbarkeit.

Kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika wirken sehr schnell und eignen sich daher für akute Verschlechterungen. Die langwirksamen Beta-2-Sympathomimetika wirken bis 24 Stunden, je nach Wirkstoff und verbessern die Atemnot tagsüber sowie nachts, reduzieren die Überblähung und sollen die Exazerbation verhindern.

Theophyllin erweitert die Bronchien langfristig, jedoch sind häufige Kontrollen des Wirkstoffspiegels nötig. Deshalb wird es meist nur dann eingesetzt, wenn andere Wirkstoffe geringe Wirkung zeigen.

Weiter wird Kortison als Inhalation häufig verordnet, da es Entzündungen und damit der Exazerbation vorbeugen kann. Zudem zeigt es auch bei Betroffenen, die an Asthma und COPD leiden, gute Wirkungen. Dennoch zögern die Ärzt*innen den Einsatz von Kortison so lange wie möglich hinaus.

In der Therapie kommen in den früheren Stadien der Lungenerkrankung COPD kurzwirksame Bronchodilatatoren zum Einsatz, die die Betroffenen bei Bedarf anwenden. Verschlimmert sich die COPD, werden langwirksame Bronchodilatatoren eingesetzt und in weit fortgeschrittenen Stadien inhalatives Kortison. Auch die anderen COPD Medikamente finden überwiegend als Aerosol oder Inhalation Anwendung, da dadurch der Wirkstoff direkt in die Lunge gelangt und schneller seine Wirkung entfalten kann.

Nicht-medikamentöse COPD Therapie

Ein großer Bestandteil der nicht-medikamentösen COPD-Therapie ist die Rauchentwöhnung. Sie ist wichtig, damit die Betroffenen nicht in den Teufelskreislauf geraten und sich die Symptome schnell verschlimmern. Studien ergaben, dass sich die Lungenfunktion der Betroffenen wieder stabilisierte, die mit dem Rauchen aufhörten. Sogar die Zunahme der Lungenfunktion konnte im ersten Jahr nach dem Rauchstopp beobachtet werden. Die Betroffenen können durch Medikamente und psychosozialer Betreuung dabei unterstützt werden, mit dem Rauchen aufzuhören.

Weiter sind Klientenschulungen wichtig. Dort erlernen sie Atemtechniken, den richtigen Umgang mit Dosieraerosolen und Inhalatoren sowie das Erkennen einer Exazerbation. Da im Krankheitsverlauf die körperliche Belastbarkeit abnimmt, stellen auch Sport- und Physiotherapie einen Baustein der Behandlung der chronischen Krankheit dar. Damit sollen die Betroffenen ihre Lebensqualität erhalten, fördern und wieder belastbarer werden. Dazu gibt es beispielsweise besondere Lungensportgruppen. Das körperliche Training sollte drei- bis fünfmal pro Woche erfolgen. In der Physiotherapie und Atemtherapie erlernen die Klient*innen Techniken, die ihnen das Husten und Abhusten des Sekrets erleichtern. Reicht die Sauerstoffversorgung nicht mehr aus, wird häufig die Sauerstofftherapie eingesetzt. Hierbei wird den Betroffenen zusätzlich Sauerstoff über eine Nasenbrille verabreicht, sodass die Sauerstoffkonzentration der Einatemluft höher ist und dementsprechend mehr aufgenommen werden kann. Der Sauerstoff ist in Flaschen, die die COPD-Klient*innen mitnehmen müssen. Zuerst wird es nur bei Bedarf eingesetzt, im weiteren Verlauf wird häufig auf die Sauerstoffdauertherapie eingesetzt, bei der mehr als 16 Stunden am Tag Sauerstoff verabreicht wird. Verschlechtert sich die COPD- und Lungensituation weiter, kann eine Beatmungstherapie notwendig werden. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: die invasive und die nicht-invasive Beatmung. Bei der nicht-invasiven Beatmung erhält der Betroffene eine Atemunterstützung durch die Beatmungsmaschine. Er gibt den Reiz zur Einatmung und die Maschine unterstützt, indem sie Luft mit etwas Druck in die Lunge befördert. Sie wird entweder durch eine Maske, die über Nase oder Nase und Mund reicht, eingesetzt oder kann auch über die Trachealkanüle oder einen Tubus eingesetzt werden. Bei der invasiven Beatmung hingegen übernimmt die Beatmungsmaschine die gesamte Atemfunktion. Hierfür wird entweder ein Tubus oder eine Trachealkanüle nötig. Für die Langzeitbeatmung wird ein Tracheostoma angelegt, da dieses besser zu versorgen ist und, im Gegensatz zu Tuben, keine Druckstellen im Mund-Rachen-Raum verursacht. Darunter versteht man eine Öffnung von außen in die Luftröhre, die durch eine Kunststoff-Kanüle offengehalten wird. Verschlechtert sich die Lungensituation weiter, da die Überblähung durch medikamentöse oder rehabilitierende Maßnahmen nicht kompensiert werden kann, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei der Bullektomie entfernt man die ballonartig erweiterten Bronchien, da sie das übrige gesunde Lungengewebe zusammendrücken, sodass weniger Fläche zum Gasaustausch bleibt. Bei der heterogenen Form des Lungenemphysems kann eine Lungenvolumenreduktion durchgeführt werden. Dazu werden Ventile in die überblähten Areale eingesetzt. Diese verschließen sich bei der Einatmung und öffnen sich bei der Ausatmung. So kann die alte Luft ungehindert ausgeatmet werden und verbleibt nicht in den Luftwegen. Zudem kann eine Lungentransplantation durchgeführt werden, wenn andere medikamentöse Maßnahmen oder die Heimbeatmung ausgeschöpft sind. Etwa 60 COPD-Klient*innen erhalten jährlich ein Lungentransplantat. Die Aufnahmekriterien in die Transplantationsliste sind jedoch streng:

  • Sechsmonatige Nikotinkarenz
  • FEV1 unter 25 % des Soll-Wertes
  • Pulmonale Hypertonie
  • Gestörter Gasaustausch mit erniedrigten Sauerstoff- und erhöhten Kohlenstoffdioxidpartialdrücken

Zudem gibt es bei Menschen über 60 Jahren, bei Vorliegen von Leberzirrhose oder Niereninsuffizienz oder Koronaren Herzkrankheit und einem BMI über 30 ein erhöhtes Operationsrisiko, weshalb in diesen Fällen meist von einer Lungentransplantation abgesehen wird. Im Durchschnitt warten die Betroffenen etwa zwei Jahre auf die Operation.

Lebenserwartung

Betroffene einer COPD haben eine verringerte Lebenserwartung, da sich die Lunge, die durch die Veränderungen geschädigt ist, nicht wieder erholt. Allein durch die Lungentransplantation ist die COPD heilbar. Je stärker die unteren Atemwege verengt sind, desto schlechter ist die Prognose für die Betroffenen. Zudem spielt es eine Rolle, wie die Klienten-Compliance ausgeprägt ist, also wie gut die Betroffenen sich an die therapeutischen Maßnahmen halten. Auch die Anzahl der Exazerbationen spielt eine Rolle bei der Lebenserwartung. Jede akute Verschlimmerung reduziert sie nochmals. Es wurde eine Formel entwickelt, die die Lebenserwartung angeben soll: der BODE-Index. Hier spielen der Body-Mass-Index, die Lungenfunktion, Luftnot und körperliche Belastbarkeit aufgrund des 6-Minuten-Gehtests eine wichtige Rolle. Für jede Kategorie gibt es, je nach Ergebnis, zwischen 0 und 4 Punkte. Je höher der Punktewert ist, desto schlechter ist die Prognose. Einen weiteren Hinweis gibt die FEV1. Demnach haben Betroffene mit einem FEV1 über 1,25 Litern eine Lebenserwartung von 10 Jahren und Betroffene mit einer FEV1 von weniger als 0,75 Litern 3 Jahre oder weniger.

Pflege bei COPD

Der Apoplex ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache20 % der Betroffenen versterben im ersten Monat nach dem Ereignis. Jüngere Schlaganfall-Klient*innen haben eine höhere Lebenserwartung als ältere Personen. Bei Älteren kann sich die Lebenserwartung um mehr als 50 % senken. Die Folgen des Schlaganfalls sind davon abhängig, welches Areal betroffen ist und wie groß das Blutgefäß ist, das durch ein Blutgerinnsel verschlossen wurde bzw. geblutet hat. Generell verursachen größere Blutgefäße schwerwiegendere Folgen. Jedoch kann ein Apoplex im Hirnstamm schon bei kleinen Verschlüssen große Auswirkungen haben. Zudem spielt die Dauer der plötzlichen Durchblutungsstörung und der Zeitpunkt der Therapie eine Rolle, welche Schlaganfall-Folgen auftreten. Generell ist die Prognose nach dem Apoplex umso besser, je gesünder der Betroffene ist und wie schnell die Therapie erfolgte.

Rehabilitationsmaßnahmen bei Apoplex

Nach einem Schlaganfall sollten Betroffene in der neurologischen Reha-Klinik dahin geführt werden, ihren Alltag wieder selbstständig zu bewältigen. Etwa ein Drittel der Erkrankten benötigt dank der Reha-Maßnahmen keine weitere Hilfe mehr im Alltag. Zwei Drittel der Schlaganfall-Klient*innen benötigen hingegen dauerhafte Unterstützung, da sie bleibende Gesundheitsschäden davongetragen haben. Viele Klient*innen werden nach Hause entlassen und durch die Familienangehörigen oder einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Auch der Umzug in eine ambulante oder stationäre Einrichtung ist möglich. Wichtig ist, dass Maßnahmen ergriffen werden, um einen erneuten Apoplex zu verhindern. Dazu zählt die Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen, den Blutdruck senken oder das Risiko der Arteriosklerose mindern. Weiter zählen die Rauchentwöhnung, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu den wichtigen Maßnahmen nach einem Apoplex.

Pflege der Betroffenen

Die Folgeschäden eines Apoplex zeigen sich oft in halbseitigen Lähmungen sowie Schluck- oder Sprachstörungen. Auch nach erfolgter Reha und weiterer rehabilitativer Maßnahmen können viele Betroffene ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen und sind nach dem Schlaganfall auf Pflege von Familienangehörigen oder eines Pflegedienstes angewiesen. Schwere Schluckstörungen können eine enterale Ernährung über eine perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) nötig machen, da das Risiko für eine Aspirationspneumonie (Lungenentzündung durch Verschlucken) erhöht ist.

Die Pflege bei COPD-Erkrankten findet entweder in Krankenhäusern, in der ambulanten Pflege oder der außerklinischen Intensivpflege statt. In den Krankenhäusern werden meist die Betroffenen mit einer COPD-Exazerbation behandelt. Hierbei steht die Verabreichung der Medikamente und die psychosoziale Unterstützung im Vordergrund. Die Betroffenen haben oft große Ängste, da sie an Atemnot leiden. Die Pflegekräfte geben in dieser Zeit Unterstützung und wenden unter anderem Maßnahmen an, die die Atmung unterstützen. Zudem kommt es durch die verminderte körperliche Belastbarkeit zu einem Selbstpflegedefizit, sodass sie auch bei der Grundpflege wie Duschen, Baden oder Anziehen unterstützen. Ist dieses Defizit nicht nur bei der akuten Verschlimmerung der COPD vorhanden, es kann eine ambulante Pflege notwendig werden. Der ambulante Pflegedienst übernimmt sowohl Tätigkeiten aus der Behandlungspflege wie Verbandswechsel oder Verabreichung der Medikamente als auch grundpflegerische Tätigkeiten. Je nach Bedarf kommen die Pflegekräfte mehrmals pro Tag oder auch nur einmal pro Woche. Mit der Notwendigkeit einer künstlichen Beatmung werden die Betroffenen intensivpflegebedürftig. Pflegefachkräfte führen die Maßnahmen entweder bei den Betroffenen zu Hause durch, in Intensivpflege-WGs oder stationären Einrichtungen. Hier spielen vor allem die Versorgung des Tracheostomas, das Absaugen des Sekrets sowie die Überwachung der Beatmungsmaschine eine Rolle. Die Pflegefachkräfte dürfen die Beatmungsparameter nicht selbst festlegen, das obliegt den behandelnden Ärzt*innen, jedoch sind sie für die korrekten Einstellungen und die Überwachung zuständig. Zudem führen sie die nötigen hygienischen Maßnahmen durch, um Infektionen durch verunreinigte Beatmungsschläuche zu vermeiden.

DFG: Intensivpflege bei COPD

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung stellt eines der häufigsten Krankheitsbilder in der außerklinischen Intensivpflege dar. Wir, die DEUTSCHEFACHPFLEGE, sind einer der führenden deutschen Anbieter für die außerklinische Intensivpflege. Sie bietet eine bundesweite Versorgung durch 1:1 Pflege, in ambulanten Beatmungs-Wohngemeinschaften sowie stationären Einrichtungen an, in welchen professionelle Pflegefachkräfte intensivpflichtige Menschen versorgen.

Wir haben den Anspruch, Sie und Ihre pflegebedürftigen Angehörigen seelisch, körperlich und geistig bestmöglich zu versorgen und Sie dabei in den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit zu stellen. Ein freundliches, empathisches und respektvolles Miteinander mit Mitarbeiter*innen, Geschäftspartner*innen und Klient*innen ist uns sehr wichtig. Um Ihnen die höchste Versorgungsqualität zu garantieren, halten wir uns an unseren selbst erstellten Qualitätskriterienkatalog, welcher weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgeht und legen intern einen hohen Stellenwert auf regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, sodass wir Ihnen die Pflege nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zuteilwerden lassen können. Wir sind gerne für Sie da und stehen Ihnen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.

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