Schädel-Hirn-Trauma
Schädel-Hirn-Trauma
Das Schädel-Hirn-Trauma ist eine Bezeichnung für offene und gedeckte Verletzungen des Schädels und des Gehirns. Diese Traumata entstehen durch Gewalteinwirkungen wie Schläge auf den Kopf oder Stürze, die zu Gehirnerschütterungen, Frakturen der Schädelknochen, Hirnschwellungen oder Hirnblutungen führen können. Durch diese Verletzungen wird das Gehirn mehr oder weniger stark geschädigt und es kommt je nach Schweregrad zu dauerhaften oder vorübergehenden Einschränkungen. Das Schädel-Hirn-Trauma, kurz SHT, wird in verschiedene Grade eingeteilt. Ein wichtiges Instrument für diese Einteilung ist der Glasgow Coma Scale, bei der Bewegung, Augenöffnung und die Sprache bewertet werden. Je höher der Wert, desto geringer ist die Verletzung. Jährlich erleiden 200 bis 400 Menschen pro 100.000 Einwohner ein Hirntrauma. Die Symptome können vielfältig sein und sind abhängig davon, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Es ist die häufigste Todesursache von Personen unter 40 Jahren und auch eines der häufigsten Krankheitsbilder in der außerklinischen Intensivpflege.
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Definition
Das Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet eine offene oder gedeckte Verletzung des Schädels und des Gehirns durch äußere Gewalteinflüsse. Es führt zu Funktionseinschränkungen, die sich je nach Schweregrad wieder zurückbilden können oder dauerhaft bestehen. Die Symptome sind häufig nicht direkt ersichtlich und entwickeln sich über mehrere Tage nach dem Unfall.
Ursachen des Schädel-Hirn-Traumas
Einem SHT liegen immer äußere Gewalteinflüsse zugrunde. Dies können Stürze, Schläge oder ein starker Aufprall sein. Über die Hälfte der Hirntraumata werden durch Verkehrsunfälle verursacht und sind dadurch häufiger Bestandteil eines Polytraumas. Etwa 20 % sind auf Stürze und Schlägereien zurückzuführen. Weitere Ursachen sind Stürze durch epileptische Anfälle, vom Fahrrad, wenn der Kopf nicht durch einen Helm geschützt wurde, Kreislaufkollaps, Alkoholmissbrauch oder aber Verletzungen beim Sport.
Wie entsteht ein Schädel-Hirn-Trauma?
Das Gehirn wird durch den Schädelknochen gut geschützt. Bei Schlägen auf den Kopf oder beim Aufprall des Kopfes auf den Boden oder einen anderen Gegenstand schützt der Knochen das Gehirn. Bei sehr starken Gewalteinflüssen wird jedoch auch das Gehirn geschädigt. Es wird erschüttert, durch Knochensplitter oder andere Gegenstände direkt verletzt und/oder schwillt an.
Die Schädel-Hirn-Trauma-Symptome hängen von der Schwere der Verletzung und dem Bereich des Gehirns ab, der verletzt wurde. Häufig ist der Sauerstoffmangel, der durch die Verletzungen verursacht wird, der Grund für Komplikationen. Das Gehirn ist das Organ, welches am empfindlichsten auf eine zu geringe Sauerstoffversorgung reagiert. Blutungen unterbrechen diese Versorgung zu den Bereichen hinter der Verletzung. Da der Schädelknochen unnachgiebig ist, kann sich eine Hirnschwellung nicht nach außen ausdehnen, sondern verursacht im Gehirn einen hohen Druck (intrakranieller Druck). Durch diesen können feinste Arterien gequetscht werden, wodurch die Sauerstoff- und Blutversorgung unterbrochen wird. Eine solche Hirnschwellung (Hirnödem) tritt beispielsweise auf, wenn es im Rahmen des Schädel-Hirn-Traumas unter den Hirnhäuten zu einer kleinen Blutung kommt.
Einteilung in Grade
Um das SHT einzuteilen und damit die Behandlungsmethoden genauer abzustimmen, wird es in mehrere Schädel-Hirn-Trauma-Grade eingeordnet. Dafür stehen verschiedene Einteilungen zur Verfügung. Zuerst erfolgt die Einordnung in offene und gedeckte Hirntrauma. Ein gedecktes SHT besteht dann, wenn der Schädelknochen und die Dura mater (harte Hirnhaut) intakt sind. Ein offenes Schädel-Hirn-Trauma liegt vor, wenn Kopfhaut, Schädelknochen und die harte Hirnhaut durchtrennt sind und damit eine direkte Verbindung von außen zum Gehirn besteht. Teilweise ist ein offenes SHT nicht direkt ersichtlich. Ist beispielsweise das Felsenbein gebrochen, welches am Gehörgang liegt, besteht eine direkte Verbindung zum Gehirn. Jedoch erkennt man das erst in der Computertomographie des Schädels (CCT) durch sogenannte Lufteinschlüsse. Standardmäßig wird das Schädel-Hirn-Trauma in Grade eingeteilt. Dazu ist der Glasgow Coma Scale (GCS) die internationale Standardmethode. Überprüft werden hierbei:
- Das Öffnen der Augen
- Bewegung
- Sprache
Es gibt 3 Grade:
- SHT Grad 1
- SHT Grad 2
- SHT Grad 3
Je höher die Punktzahl im GCS, desto niedriger der Grad und desto leichter die Verletzung. Die Höchstpunktzahl beträgt 15 Punkte. Des Weiteren gibt auch die Dauer der Bewusstlosigkeit einen Hinweis auf die Schwere der Verletzung.
Schädel-Hirn-Trauma Grad 1
Dies bezeichnet ein leichtes Trauma und wird auch als Gehirnerschütterung oder Commotio cerebri bezeichnet. Es handelt sich in der Regel um ein gedecktes SHT. Es kann zu einer kurzzeitigen Bewusstlosigkeit kommen sowie zu einer retrograden Amnesie. Die Funktionsstörungen sind kurzfristig und bilden sich wieder zurück. In der GCS erreicht das SHT Grad 1 insgesamt 13 bis 15 Punkte.
Schädel-Hirn-Trauma Grad 2
Hierbei handelt es sich um ein mittleres Schädel-Hirn-Trauma, welches auch als Gehirnprellung oder Contusio cerebri bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich in der Regel auch um eine gedeckte Form. Die Betroffenen können etwas länger bewusstlos sein als bei einer Gehirnerschütterung. Die Symptome und Spätfolgen des Schädel-Hirn-Traumas 2. Grades hängen von der Lokalisation der Verletzung ab. Im GCS werden 9 bis 12 Punkte erreicht.
Schädel-Hirn-Trauma Grad 3
Hierbei handelt es sich um ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit einem GCS zwischen 3 und 8 Punkten. Es wird auch als Compressio cerebri oder Gehirnquetschung bezeichnet. Häufig handelt es sich um ein offenes Schädel-Hirn-Trauma, bei welchem die Betroffenen ins Koma fallen. Möglich ist auch eine Hirnschwellung bis hin zur Einklemmung. Die Spätfolgen eines SHTs mit Grad 3 können erst nach einiger Zeit abgeschätzt werden.
Symptome
Die Schädel-Hirn-Trauma Symptome zeigen sich in Abhängigkeit zur Lokalisation der Verletzung und des Schweregrads des Hirntraumas. Häufig treten Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auf. Auch eine Amnesie (Erinnerungslücken vor und nach dem Unfall) tritt bei vielen Betroffenen auf. Teilweise kehren die Erinnerungen wieder zurück, es gibt aber auch einige Fälle, bei denen das Erinnerungsvermögen nicht wieder zurückkehrt. Weitere mögliche Symptome des Schädel-Hirn-Traumas sind:
- Benommenheitsgefühl bis zur Bewusstlosigkeit und Koma
- Nackenschmerzen
- Doppelbilder oder andere Sehstörungen
- Licht- und Geräuschempfindlichkeit
- Krampfanfälle
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
Wie weit und wie schnell sich diese Symptome zurückbilden, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen spielt der Grad der Verletzung eine Rolle. Zusätzlich ist zu beachten, ob der Betroffene in der Vergangenheit bereits ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat.
Schädel-Hirn-Trauma Symptome bei Babys und Kleinkindern
Hirntraumata betreffen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Pro Jahr werden in deutschen Kliniken knapp 600 von 100.000 Kindern zwischen 1 und 15 Jahren mit einem Schädel-Hirn-Trauma behandelt. Über 90 % davon sind von einem SHT Grad 1 also einer Gehirnerschütterung betroffen. Besonders häufig tritt diese bei Kindern unter 5 Jahren und bei Teenagern auf. Da sich Kleinkinder und Säuglinge nicht über Kopfschmerzen oder Sehstörungen äußern können, ist es wichtig, auf weitere Symptome zu achten. Diese sind beispielsweise:
- Neu auftretendes Schielen
- Unkoordinierte Bewegungsabläufe
- Anhaltendes Weinen oder Schreien
- Apathie (Teilnahmslosigkeit)
- Austreten von wässriger Flüssigkeit oder Blut aus den Ohren oder der Nase
- Krampfanfälle
- Erbrechen
Bei Kindern kann es vorkommen, dass die Symptome erst bis zu 12 Stunden nach dem Unfall oder dem Sturz auftreten. Deshalb sollten Eltern und Klinikpersonal in diesem Zeitfenster besonderes auf neu auftretende Veränderungen achten.
Diagnose
Nach einem Unfall besteht häufig der Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Klient*innen werden üblicherweise noch am Unfallort durch den Rettungsdienst nach dem GCS eingeordnet. Die endgültige Diagnose wird jedoch erst in der Klinik gestellt. Neben der Einteilung nach der Glasgow-Koma-Skala spielen die Krankenvorgeschichte des Verunfallten sowie der Unfallhergang eine wichtige Rolle. Weiter wird beobachtet, ob sich die Symptome verschlimmern, verbessern oder weitere Symptome auftreten.
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Hier wird der sogenannte neurologische Status erhoben. Dazu zählen Motorik, Sensibilität, Reflexe, Sprache, Pupillen und die Kognition. Zudem wird der Kopf auf Verletzungen untersucht. Standardmäßig erhalten Klient*innen, die weniger als 13 Punkte im GCS erreichen, eine cranielle Computertomographie (CCT, CT des Schädels). Dort werden intrakranielle Blutungen oder Verletzungen ersichtlich. Hierbei dürfen bildgebende Verfahren der oberen Halswirbelsäule nicht fehlen, um eine instabile Wirbelsäulenverletzung auszuschließen, die eine hohe Querschnittlähmung verursachen kann. Aus diesem Grund dürfen verunfallte Personen nicht ruckartig bewegt werden. Der Rettungsdienst legt bereits am Unfallort eine Cervikalstütze (Halskrause) an. Betroffene, die einen höheren GCS als 13 erreichen, erhalten teilweise auch ein CCT. Das ist vor allem bei älteren Personen oder, wenn Medikamente zur Blutverdünnung eingenommen werden, der Fall.
Ergänzend zu diesen Untersuchungen erfolgt auch eine Blutuntersuchung. Bei dieser liegt das Augenmerk vor allem auf den Gerinnungsparametern sowie dem Hämoglobin. Bei Verdacht auf Alkoholmissbrauch wird auch der Blutalkoholspiegel ermittelt. Es gibt ein kalziumbindendes Protein, S100B, welches sich unter anderem in Nervenzellen befindet. Es dient als Marker für neuronale Schädigungen und wird deshalb in der Blutuntersuchung ermittelt. Allein auf diesen Wert sollte man sich nicht verlassen, da diese Proteine auch in Knorpel- und Fettgewebe vorkommen und dementsprechend bei Sportler*innen oder in einer Diät das Ergebnis verfälschen können. Weitere Untersuchungen können sein:
- MRT des Schädels
- EEG (Messung der Gehirnströme)
- Ultraschall der hirnversorgenden Blutgefäße
Je nach Verletzung werden auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzt*innen, Augenärzt*innen oder Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurg*innen zur Diagnosestellung und Behandlung hinzugezogen.
Therapie
Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, beginnt die Schädel-Hirn-Trauma-Therapie. Diese richtet sich nach dem neurologischen Befund und eventueller weiterer Verletzungen. Behandlungsziel ist es, die Hirnschädigung weitestgehend einzudämmen und den geschädigten Gehirnzellen zur Regeneration zu verhelfen, um sekundäre Hirnschäden zu vermeiden.
Therapie SHT 1
In der Regel werden Betroffene mit einer Gehirnerschütterung ambulant behandelt. Kinder oder Risikoklient*innen werden über etwa 24 Stunden stationär überwacht, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. So kann bei neu auftretenden Symptomen schnell gehandelt werden. Als Risikoklient*in gelten Personen, die über 60 Jahre alt sind, blutverdünnende Medikamente einnehmen, eine angeborene Gerinnungsstörung haben oder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen. Die Therapie eines leichten Schädel-Hirn-Traumas liegt vor allem in Bettruhe.
Therapie SHT 2 und 3
Oftmals sind Betroffene mit einer Contusio Cerebri oder einem schweren Schädel-Hirn-Trauma bewusstlos und zeigen deutliche neurologische Ausfälle. Hier ist die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen wie Herz-Kreislauf-System und der Atmung oberstes Ziel der Therapie. Teilweise werden Operationen notwendig, um Schädelfrakturen oder Hirnblutungen zu behandeln. Zur weiteren Therapie des Schädel-Hirn-Traumas werden Fachkliniken und Reha-Einrichtungen empfohlen, die sich auf das Wiedererlangen der Motorik, Sprache, Schluckfähigkeit und anderen eingeschränkten Körperfunktionen spezialisieren. Die Heilungsdauer des Schädel-Hirn-Traumas kann zwischen wenigen Tagen bis zu mehreren Jahren betragen. Teilweise bleiben die Schäden dauerhaft bestehen und bilden sich nicht mehr zurück.
Folgen
Direkt nach dem Unfall kann nicht abgeschätzt werden, welche Folgen das Schädel-Hirn-Trauma haben wird. Sie hängen vor allem davon ab, welcher Bereich des Gehirns geschädigt wurde. Das postkommotionelle Syndrom tritt nach einem SHT Grad 1 auf und zeigt sich mit Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel. Sie bilden sich in der Regel nach mehreren Wochen wieder zurück.
Was sind Spätfolgen des Schädel-Hirn-Traumas?
Während sich das postkommotionelle Syndrom zurückbildet, kann es auch zu länger andauernden Symptomen kommen. Teilweise haben die Betroffenen mit diesen Spätfolgen des Schädel-Hirn-Traumas nach Jahren noch zu kämpfen. Welche Einschränkungen auftreten, hängt vom Ort und der Schwere der Verletzung ab. Möglich sind:
- Verlust der Sprach- und Sprechfähigkeit
- Lähmungen und Spastiken
- Schluckstörungen
- Apraxien (Probleme, Bewegungsabläufe richtig auszuführen)
- Wahrnehmungsstörungen
- Epilepsie
- Wachkoma.
Durch gezielte Therapien und die Rehabilitation können die verlorenen Funktionen erneut erlernt werden, teilweise bleiben sie jedoch auch dauerhaft bestehen.
Welche psychischen Folgen hat das Schädel-Hirn-Trauma?
Neben den körperlichen Folgen sind die psychischen Folgen des Schädel-Hirn-Traumas teilweise ebenfalls schwerwiegend. Dazu zählen:
- Hirnleistungsschwäche
- Konzentrationsschwäche
- Orientierungsstörung (zeitlich, örtlich, zur Person)
- Depression und Antriebslosigkeit
- Schnelle Ermüdbarkeit
- Organisches Psychosyndrom
In der Behandlung und Rehabilitation nach dem Schädel-Hirn-Trauma sollte deshalb bei der Betreuung auch auf die psychosoziale und psychische Situation der Betroffenen geachtet werden. Bestimmte Übungen können die psychischen Funktionen erheblich verbessern.
Die Prognose nach einer Gehirnerschütterung ist grundsätzlich gut. Bei mittleren oder schweren Hirntraumata kommt es häufiger zu bleibenden Einschränkungen. Wichtig ist, dass die rehabilitierenden Maßnahmen so früh wie möglich eingeleitet und konsequent verfolgt werden. So besteht die Chance, dass alle Fähigkeiten zurückerlangt werden. Etwa die Hälfte aller Personen, die ein SHT Grad 3 erleiden, versterben aufgrund der Verletzung oder an den Folgen.
Behandlung und Therapie
Bei der Apoplex Therapie gilt: – time is brain – also Zeit ist Gehirn.
Die therapeutischen Maßnahmen sollten so früh wie möglich durchgeführt werden, da die Gehirnzellen mit jedem Augenblick des Sauerstoffmangels mehr Schaden nehmen und absterben. Deshalb ist es wichtig, dass die Angehörigen oder das Umfeld so früh wie möglich den Rettungsdienst verständigt, damit in der Klinik die nötigen Maßnahmen eingeleitet werden können. Der erste Schritt der Therapie besteht darin, die Vitalfunktionen zu stabilisieren, da diese häufig aus dem Gleichgewicht geraten. Dazu zählen Herzfrequenz, Blutdruck, Atmung, Körpertemperatur sowie der Wasser- und Elektrolythaushalt.
Die Therapie des Hirninfarkts richtet sich nach der Ursache. Ein Apoplex aufgrund eines Blutgerinnsels kann mit der sogenannten systemische Lyse-Therapie behandelt werden. Hierbei wird ein Medikament verabreicht, welches den Blutpfropf auflösen soll, sodass das Gehirngewebe wieder durchblutet wird. Diese Therapie muss innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach dem Ereignis durchgeführt werden. Für viele Klient*innen kommt diese Therapieform allerdings nicht infrage, da das Zeitfenster bereits verstrichen ist oder weil sie aufgrund von früheren Operationen oder anderen Kontraindikationen nicht dafür geeignet sind.
In diesem Fall kann eine lokale Lyse-Therapie zum Einsatz kommen. Ein Katheter wird dabei über eine Arterie eingeführt und bis zum Blutgerinnsel vorgeschoben. Die Ärzt*innen verabreichen dort direkt ein Medikament, welches das Blutgerinnsel auflösen soll. Diese Methode kann nur bei einem Apoplex im Hirnstamm eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit stellt die Thrombektomie dar. Auch hier wird ein Katheter bis zum Blutgerinnsel vorgeschoben. Mittels feinster Geräte entfernt die behandelnde Ärzteschaft dieses.
Die Schlaganfall-Behandlung im Falle einer Hirnblutung besteht in der konservativen Behandlung oder einer Operation. Je nachdem wir stark die Blutung ist, variiert die jeweilige Behandlungsmethode. Die konservative Schlaganfall-Behandlung besteht aus Bettruhe und dem Vermeiden jeglicher Anstrengung. Zudem wird auf einen niedrig-normalen Blutdruck geachtet, um die Blutung nicht zu verstärken. Einen weiteren wichtigen Teil in der Therapie eines Hirninfarkts nimmt die Behandlung eventueller Komplikationen ein. Dazu zählen beispielsweise Reanimationsmaßnahmen, die Behandlung bei Unterkühlung, die Behandlung von Frakturen aufgrund von Stürzen oder auch die Beatmungstherapie.
Welcher Facharzt ist für die Apoplex-Behandlung zuständig?
Grundlegend sind Fachärzt*innen für Neurologie für die Behandlung eines Apoplex zuständig. Im Falle eines hämorrhagischen Apoplex führen Ärzt*innen für Neurochirurgie die Operation zur Blutstillung oder Hämatomausräumung durch.
Wie lange sollte man nach einem Apoplex im Krankenhaus bleiben?
Wie lange ein*e Apoplex-Klient*in in der Klinik bleiben muss, hängt vom Ausmaß der Apoplex-Symptome und dem Auftreten eventueller Komplikationen ab. Grundlegend sollten die erkrankten Personen so schnell wie möglich in die anschließende Rehabilitation verlegt werden, sodass Bewegungen oder die Sprache wieder neu erlernt werden können. Der erste Teil der Reha findet bereits in der Klinik durch Physio- und Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen statt. Die Therapeut*innen arbeiten überwiegend nach dem Bobath-Konzept und weiteren Therapie-Konzepten.
Pflege
Betroffene mit dauerhaften Einschränkungen benötigen wegen des Schädel-Hirn-Traumas professionelle Pflege. Diese beginnt bereits in der Akutversorgung in Form der Operationsvorbereitung, Versorgung der Wunden und Assistenz bei den Untersuchungen. Anschließend nehmen speziell ausgebildete Pflegekräfte, neben den Therapeut*innen und Ärzt*innen in der Rehabilitation, eine wichtige Rolle ein. Sie unterstützen die Pflegebedürftigen bei der Körperpflege, achten auf ausreichende Nahrungsaufnahme und halten das Schlucktraining ein.
Vor allem Betroffene, die durch die Schädel-Hirn-Verletzung in das Wachkoma fallen, benötigen dauerhafte Pflege. Neben der Bewusstseinstrübung kann auch eine dauerhafte maschinelle Beatmung notwendig werden, sodass Betroffene intensivpflegerisch versorgt werden müssen. Diese professionelle Schädel-Hirn-Trauma Pflege kann entweder in ihrem eigenen zu Hause oder in einer Intensivpflege-WG oder stationären Einrichtungen stattfinden. Neben der Beatmungspflege sind die Pflegefachkräfte für alle Tätigkeiten in der Grund- und Behandlungspflege zuständig und übernehmen teilweise auch Tätigkeiten aus dem hauswirtschaftlichen Bereich.
DFG: Professionelle Pflege
Das Schädel-Hirn-Trauma ist eines der häufigsten Krankheitsbilder in der außerklinischen Intensivpflege. Die DEUTSCHEFACHPFLEGE gilt als einer der größten Anbieter der außerklinischen Beatmungspflege und betreut Schädel-Hirn-Trauma Klient*innen mit hohem Einsatz und dem notwenigen Know-how. Die Pflegefachkräfte der Pflegedienste betreuen ihre Klient*innen zu Hause oder in modernen Wohngemeinschaften.
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Quellen
https://www.dgu-online.de/patienten/haeufige-diagnosen/schwerverletzte/schaedel-hirn-trauma.html
https://link.springer.com/article/10.1007/s10049-011-1421-4
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/gehirnerschuetterung-commotio-cerebri-schaedel-hirn-trauma-sht/symptome-krankheitsbild/
http://www.rzmeidling.at/cdscontent/?contentid=10007.731986&viewmode=content
https://www.hannelore-kohl-stiftung.de/
https://www.nachsorgekongress.de/startseite/nachsorgekongress_2020/
nsk_unterstuetzer_2020/
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